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30.01.2024

Den Klanghorizont erweitern

Musikduo mit mit Akkordeon, Gong und weiteren Instrumenten beim Konzert
Zur Eröffnung des „Opening“-Festivals stimmen Stefan Kohmann (links) und Eva Zöllner das Publikum am Freitagabend in der Tufa auf ein Wochenende voller Neuer Musik ein. Foto: Andreas List

Ein Festival, das klanglich inspirierend, überraschend, manchmal sogar zumutend daherkommt: Vom 2. bis  4. Februar lockt das „Opening“-Festival der Tufa mit einer Mischung aus Alter und Neuer Musik, Klassikern der Moderne, außereuropäischer Musik, im Augenblick entstehender Musik und grenzüberschreitender Performance- und Klangkunst.

Gleich mit drei Eröffnungskonzerten beginnt am Freitagabend das Klangkunst-Festival „Opening 24“ in der Tufa. Sieben weitere Aufführungen an vier Spielstätten hält das vielschichtige Programm für die Folgetage bereit. Für die dazugehörige Ausstellung, die einen Monat in der Tufa aktuelle Klangkunst sowohl hörbar als auch sichtbar macht, nutzt der Installationskünstler Joachim Eckl zwölf leere 1000-Liter-Container als Resonanzräume und Projektionsfläche.

Zum künstlerischen Leitungsteam von Bernd Bleffert und Thomas Rath sind dieses Jahr Einat Aronstein, Sopranistin des Trierer Theaters, und der multidisziplinäre Musiker Oded Geizhals hinzugekommen. Gemeinsam initiierten sie die erstmalige Kooperation des Festivals mit dem Philharmonischen Orchester des Theaters: Unter Leitung von Jochem Hochstenbach führt am Samstagabend ein Ensemble des Orchesters Stücke dreier unterschiedlicher Komponisten in der Tufa auf. Für die Musikerinnen und Musiker seien die ungewohnten Kompositionen „nicht nur eine technische, sondern auch eine mentale Herausforderung“, räumt Bleffert ein: „Es weicht schon stark von dem ab, was sie sonst so spielen.“

Grundsätzlich gehe es dem Team nicht darum, musikalisch dem letzten Schrei hinterherzulaufen, erklärt Bleffert: „Wir zeigen nicht nur, was wir selbst gut finden, sondern was in unseren Augen gezeigt werden muss.“ Mainstreamiges sei in dem Programm daher nicht zu finden. Stattdessen werden Kompositionen zeitgenössischer Künstler wie Mike Svoboda ebenso aufgeführt wie eine Kammersymphonie von Arnold Schönberg von 1906 sowie Volkslieder des 16. und 17. Jahrhunderts aus der Sammlung „Der Fluyten Lust-Hof“ von Jacob van Eyck.

So abstrakt und sperrig viele der Aufführungen sind, ist das Ziel der Veranstaltenden, die Klangkunst einem breiteren Publikum nahe zu bringen. Teil des Festivals ist daher auch eine Workshopreihe für die erste bis sechste Klasse. Neben der Tufa werden auch die Europäische Kunstakademie, die Viehmarktthermen und das Angela-Merici-Gymnasium bespielt.

Helena Belke

 
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