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10.04.2018

Debattieren wie die Profis

Das Diskussionsverhalten der Teilnehmer wird von einer vierköpfigen Jury bewertet.
Das Diskussionsverhalten der Teilnehmer wird von einer vierköpfigen Jury bewertet. Diese entscheidet, wer sich für eine weitere Sitzung im Mai in Hannover qualifiziert. Foto: Martin Seng

Das Kurfürstliche Palais wurde am vergangenen Wochenende zum Austragungsort für politische Diskussionen von rund 130 Schülern aus fünf Nationen. Anlass war die regionale Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments. Debattiert wurde über die Zukunft der Europäischen Union.

Der Verein des Europäischen Jugendparlaments setzt sich seit über 25 Jahren dafür ein, das politische Interesse von Jugendlichen zu fördern. Die Arbeit des Vereins zeigt sich in simulierten Sitzungen, in denen die Schüler als Delegierte die europäische Parlamentsarbeit nachspielen. Sie teilen sich dazu in Gruppen ein, in denen sie sich kennenlernen. Der nächste Schritt ist die Ausschussarbeit, in der die jungen Delegierten sich mit ihren jeweiligen Themen auseinandersetzen. Abschließend diskutieren, kritisieren und verteidigen die Delegationen ihre zuvor verfassten Resolutionen. Die Amtssprache des Europäischen Jugendparlaments ist Englisch. Das Diskussionsverhalten der einzelnen Delegierten wird von einer vierköpfigen Jury bewertet, die entscheidet, welche Vertreter sich für die 28. nationale Auswahlsitzung im Mai in Hannover qualifizieren.

Anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx war das Diskussionsthema für die Trierer Auswahlsitzung die Solidaritätsfrage der Europäischen Union und wie die Integration des Staatenbunds weiter verläuft. Über 130 Schüler und Lehrer aus Finnland, Italien, Spanien und den Niederlanden trafen sich dazu in Trier. Die Delegierten aus Deutschland setzten sich aus Repräsentanten von insgesamt 13 Gymnasien, unter anderem aus München, Aschaffenburg und Bielefeld, zusammen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer freut sich in ihrer Funktion als Schirmherrin über die zahlreichen jungen Menschen, die sich für die Demokratie, den Zusammenhalt und die Vielfalt der Europäischen Union einsetzen. Oberbürgermeister Wolfram Leibe zeigte sich in seinem Grußwort erfreut über den jugendlichen Einsatz für die europäischen Werte. „Es stimmt optimistisch, wenn junge Menschen Europa weiterdenken", so der OB.

Die Schülerin des Auguste-Viktoria-Gymnasium Pauline Bouillon war auch dieses Jahr wieder Teil der Veranstaltung. „Es ist das dritte Mal, dass ich daran teilnehme. Das Schöne ist, dass man jedesmal neue Menschen kennenlernt und ich mein Englisch verbessern kann.", sagte die 18-Jährige. Auch der 16-jährige Niederländer Saul Frenkel nimmt zum wiederholten Mal an den Sitzungen des Jugendparlaments teil. Über seine Motivation sagt er: „Jedes Mal kann man sich mit neuen Gesichtern austauschen und lernt neue Perspektiven kennen."