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26.01.2021

Das Zertifikat macht den Unterschied

Eine medizinische Gesichtsmaske hängt an einem Einkaufswagen.
Allerspätestens beim Abholen des Einkaufswagens vor dem Laden muss die medizinische Maske aufgesetzt werden.

Seit Beginn der Corona-Krise vor einem Jahr spielt der Mund-Nasen-Schutz in verschiedenen Varianten eine zentrale Rolle. Nicht nur weil seit gestern verschärfte Regelung gelten, gab es dazu viele Fragen in der ersten Corona-Bürgersprechstunde 2021. Wer jetzt den ÖPNV nutzt oder eines der noch geöffneten Einzelhandelsgeschäfte besucht, muss vor allem ein Detail beachten.

„Das CE-Zertifikat auf der medizinischen Maske ist entscheidend. Nur bei diesen Modellen ist eine Filterung der Aerosole von 94 oder 95 Prozent sichergestellt", betonte Sabine Becker vom Gesundheitsamt. Es habe sich herausgestellt, dass einfache Stoffmasken „doch nicht so perfekt sind". Angesichts des bis vor kurzem starken Anstiegs der Infektionen hätten die Verantwortlichen in Bund und Land im Kampf gegen die Pandemie „jedes Rad gesucht, an dem man noch drehen konnte". Daher wurde die Maskenpflicht im Einzelhandel und im ÖPNV verschärft.

Seit keine spezifisch städtischen Regelungen mehr gelten, sondern landesweite Vorgaben, gibt es keine flächendeckende Maskenpflicht in der Innenstadt, sondern nur in Läden und Bussen. Da sehr viele Geschäfte und die Kneipen schließen mussten, sind dort, so Ordnungsdezernent Thomas Schmitt, sehr viel weniger Menschen unterwegs. „Dadurch hat sich die Lage entspannt, denn das Abstandhalten fällt viel leichter", betonte er in der von Presseamtsleiter Michael Schmitz moderierten Runde.

OB Wolfram Leibe eröffnete die Sprechstunde mit einer Einschätzung zu Beginn des neues Jahres: „Es kann nur besser werden als 2020." Nicht nur angesichts der gesunkenen Infektionszahlen in der Region gebe es Anlass zu vorsichtigem Optimismus: „Ende 2020 fanden zu unserer großen Freude die ersten Impfungen statt. Wir waren mit der Einrichtung des Impfzentrums so schnell, weil unsere Feuerwehr und die weiteren Partner sehr früh reagiert haben. Sehr erfreulich ist die Impfbereitschaft von rund 80 Prozent in unserer Region."

Mittlerweile habe in Rheinland- Pfalz die zweite Runde begonnen, während in anderen Bundesländern die Impfzentren noch gar nicht geöffnet hätten. Es gebe aber immer noch Verbesserungsmöglichkeiten, so der OB. Deswegen seien die Anregungen aus der digitalen Sprechstunde sehr wertvoll. Trotz gesunkener Infektionszahlen gibt es nach Einschätzung von Sabine Becker noch keinen Grund zur Entspannung. Dezernent Schmitt sieht das ähnlich: „Wir dürfen unsere Bemühungen nicht abschwächen. "

Hilfszahlungen beschleunigen

In der Sprechstunde wurde Dank für den großen Einsatz der Feuerwehr und der Rettungsdienste geäußert. Feuerwehrchef Andreas Kirchartz betonte: „Wir hoffen auf Licht am Ende des Tunnels. Die Kollegen sind hochmotiviert." Nicht zuletzt dank der Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren könne man auch weitere Großeinsätze, etwa durch Hochwasser, gut bewältigen. Leibe verwies darauf, dass in den letzten Jahren 65 neue Stellen bei der Feuerwehr geschaffen wurden.

Zum Schluss ging es um die prekäre Situation des Einzelhandels und der Gastronomie. Leibe appellierte an den Bund, die zugesagten Zahlungen schnell und unbürokratisch zu leisten. „Vorwürfe helfen nicht weiter, aber wir merken, dass den Betrieben langsam die Geduld ausgeht." Er wies darauf hin, dass die zuständigen Dezernenten Thomas Schmitt und Andreas Ludwig an einem ergänzenden städtischen Konzept für die Gastronomie und den Einzelhandel arbeiteten. Leibe bedankte sich für die rege Beteiligung in der Sprechstunde und kündigte eine Fortsetzung an.

Petra Lohse