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23.01.2024

Das tanzende Klassenzimmer

Besprechung zwischen einem Tanzlehrer und seinen Schülern.
Mit der Unterstützung des Tanzpädagogen Marco Barbieri (Mitte) erarbeitet eine Klasse der BBS GuT eine Choreografie zum gleichen Thema wie das Tanzensemble des Trierer Theaters.

Das Theater in Schulen bringen und umgekehrt für Jugendliche die Tore in die Welt des Theaters aufstoßen – das ist das Ziel des Patenklassen- Projekts, das der Tanzpädagoge Marco Barbieri leitet. „Wir wollen das Theater viel stärker mit den Menschen vor Ort verknüpfen“, erklärt Kulturdezernent Markus Nöhl beim Besuch eines dieser Tanz-Workshops in der Berufsbildenden Schule Gestaltung und Technik (BBS GuT). Durch den Einblick sollen die Jugendlichen ein tieferes Verständnis für die künstlerische Arbeit entwickeln, die vor dem großen Auftritt auf der Theaterbühne stattfindet. 

So besuchte die BBS-Klasse zu Beginn des Projekts eine der ersten Proben der Tanzkompanie des Theaters zum neuen Stück „Bab(b)el“. Dabei konnten die jungen Kursteilnehmenden beobachten, wie sich professionelle Tänzerinnen und Tänzer einem Thema künstlerisch nähern. Anschließend erarbeitete Barbieri gemeinsam mit den Jugendlichen in drei jeweils 90-minütigen Kursen eine eigene Choreografie zum selben Thema. Bei einem zweiten Probenbesuch konnte die Klasse den Fortschritt des Ensembles begutachten. Die 19-jährige Paula ist froh über das außergewöhnliche Angebot an ihrer Schule: „Ich finde es toll, dass man durch das Projekt einen Bezug zum Tanzen bekommt und auch selbst ein besseres Körpergefühl zur Musik entwickelt“. Zum krönenden Abschluss schauen sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam die Premiere von „Bab(b)el“ am 3. Februar im Großen Haus des Theaters an. 

Anita Zender, Lehrerin der Klasse im Fach Darstellendes Spiel, beobachtet mit Freude, wie ihre Schülerinnen und Schüler sich auf das Projekt einlassen und es schaffen, Hemmnisse innerhalb der Gruppe abzubauen. Das führt sie nicht zuletzt auf die Zugänglichkeit des Tanzpädagogen zurück: „Marco Barbieri arbeitet sehr niedrigschwellig mit den Jugendlichen und gleichzeitig sehr wertschätzend“ hebt Zender anerkennend hervor. 

Barbieri selbst, dessen Stelle zur Hälfte von der Nikolaus-Koch-Stiftung finanziert wird, zieht die Motivation für seine jetzige Aufgabe aus seiner eigenen Zeit als professioneller Tänzer, auf die er mittlerweile erfüllt zurückblickt: „Die Erfahrung, die ich auf der Bühne gemacht habe, möchte ich jetzt an die jüngere Generation weitergeben.“