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21.07.2015

Das Autofahren vermisst er sehr

Johannes Ernzerhoff mit seiner Nichte Elisabeth (links) und Haushaltshilfe Ilona Kersch.
Johannes Ernzerhoff mit seiner Nichte Elisabeth (links) und Haushaltshilfe Ilona Kersch.

Der Heiligkreuzer Johannes Ernzerhoff feierte am gestrigen Montag seinen 100. Geburtstag und ist damit der älteste Mann in Trier. Als Vertreter von OB Wolfram Leibe, der wegen einer wichtigen Sitzung verhindert war, kam sein Büroleiter Tobias Reiland mit einem Blumenstrauß und überbrachte dem Jubilar mit Ortsvorsteher Theodor Wolber die Glückwünsche der Stadt und ein Schreiben mit den besten Wünschen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Johannes Ernzerhoff nahm die Ehrung gelassen entgegen. Gesundheitlich ist er etwas angeschlagen. Er hört etwas schlecht und die Knie sind nach einer Kriegsverletzung geschädigt. Daher sicherte ihm sein Auto die Mobilität. Bis vor einem Jahr fuhr er damit immer noch regelmäßig zum Schwimmen, denn er war sportlich immer sehr aktiv, früher sogar als Boxer und Ringer. Den Führerschein musste der Jubilar leider inzwischen nach einem kleinen Blechschaden auf einem Parkplatz abgeben. Das kann er nicht so recht verstehen und das schmerzt ihn sehr, denn den Weg zum Friedhof kann er nicht zu Fuß zurücklegen. Daher will er den Führerschein unbedingt zurückhaben. Johannes Ernzerhoff lebt alleine, seine Frau und sein Sohn sind bereits verstorben. Seine Nichte Elisabeth und Haushaltshilfe Ilona Kersch kümmern sich um ihn.

Ernzerhoff wurde 1915 als eines von neun Kindern in der Kapellenstraße 73, im einstigen Trierer Vorort „Barbeln“ (St. Barbara), geboren. Bevor er nach dem Krieg zur Bitburger Brauerei kam, war er bei der Kripo in Köln. Bei der „Bitburger“ blieb er bis zu seinem 65. Lebensjahr, zuletzt als leitender Angestellter. Seit 50 Jahren lebt Johannes Ernzerhoff in der Adolph-Kolping-Straße 74.