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11.02.2014

Chance für Jungregisseure

Foto: Ansicht Theater Trier bei Nacht
Das Theater Trier
Ein Motto hat die Spielzeit 2014/15 noch nicht. Chefdramaturg Peter Oppermann verriet bei der Vorstellung des Programms aber schon die Richtung: Wünsche und Wunschträume der Protagonisten – allen voran von Gerhard Weber, der nach elf Jahren als Intendant seine letzte Spielzeit verantwortet. Im Musiktheater kehrt „Carmen“ zurück nach Trier. Inszeniert wird die Oper von Jung-Regisseur Sebastian Welker, der damit die Spielzeit eröffnet. Er führt derzeit bei der Oper „The Fly“ Regie.

Welker läutet auch den Reigen der jungen Regisseure ein, die an das Theater kommen oder dort bisher als Ensemblemitglied tätig waren und nun die Regie übernehmen: Unter anderem sind Steffen Lars Popp („Biedermann und die Brandstifter“) oder Caroline Stolz („Der Vorname“) zu nennen. Zudem werden „Orpheus in der Unterwelt“ (Regie Alexander Kerbst, den Trierern bekannt als „Falco“), die große russische Oper „Eugen Onegin“ sowie „La Clemenza di Tito“ aufgeführt. In Planung befindet sich „Soraya“. Für das New-Art-Musical in Form eines Politkrimis wird derzeit noch ein künstlerisches Team gesucht. „Ziel ist es, mehr außerhalb des Theaters zu spielen. Dafür sind wir noch auf der Suche nach einer Kammeroper. Aufführungsorte könnten das Kasino am Kornmarkt oder das Metropolis sein“, erklärte Weber.

Den „epochenreichsten Spielplan der letzten elf Jahre“, so Oppermann, erwartet die Besucher des Schauspiels. Von der Antike („Die Orestie“) bis hin zu „Der Vorname“ als einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Inszenierungen reicht das Spektrum.  Den Auftakt macht „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch. Für Kinder kommt das „Urmel aus dem Eis“ auf die Bühne.

Weber selbst inszeniert neben „Soraya“ im Schauspiel „Der kleine Horrorladen“ sowie zum Abschluss „Othello Reloaded“. Er möchte sich mit dem Werk nach Motiven der Tragödie von Shakespeare mit „einem Bobinet-Gefühl“ verabschieden, als Anspielung auf die erfolgreiche Aufführung der „West Side Story“ in der Bobinet-Halle vor drei Jahren.

Für das Tanztheater stellte dessen Direktor Sven Grützmacher zwei Stücke vor: „Romeo und Julia“ (Inszenierung: Birgit Scherzer) sowie „Chaplin“. Eine Figur, die inszeniert werden sollte, weil „sie die Filmästhetik des frühen 20. Jahrhunderts geprägt hat“, so Grützmacher, der die Choreographie gestaltet.

Wie in der Spielzeit 2012/13 kooperiert das Theater erneut mit der Porta Nigra-Schule der Lebenshilfe. Diesmal führen sie gemeinsam die Bizet-Oper „Carmen“ auf. Daneben arbeitet das Theater mit der Studierendengruppe „bühne 1“, dem Jugendclub und der Bühne 60+ zusammen. Weitere Projekte sind das Bürger- und Schülertheaterfestival. Neben der Projektreihe zum Ersten Weltkrieg und der Beteiligung beim „Total Théâtre“ gibt es einen Theater-Schreibwettbewerb für Klassen der weiterführenden Schulen. Die Texte der Jugendlichen werden professionell inszeniert und in Partnertheatern aufgeführt. Im Juli wird Weber mit einer Gala verabschiedet. Das Konzertprogramm des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier wird demnächst präsentiert. Außerdem sind die Produktionen im Studio noch in Planung.