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29.11.2011

Bypass für Trier-West

Die neue Straßenverbindung (rot) verläuft entlang der Bahntrasse (schwarz-weiß) und nimmt einen Teil des Durchgangsverkehrs auf. Allerdings soll die durchschnittliche Tagesverkehrsmenge (DTV) auf 8000 Autos begrenzt werden. Abb.: Planungsbüro Jansen
Die neue Straßenverbindung (rot) verläuft entlang der Bahntrasse (schwarz-weiß) und nimmt einen Teil des Durchgangsverkehrs auf. Allerdings soll die durchschnittliche Tagesverkehrsmenge (DTV) auf 8000 Autos begrenzt werden. Abb.: Planungsbüro Jansen
Da auf dem Eybl-/Bobinet-Gelände entgegen der ursprünglichen Planung auch Wohnungen entstehen sollen, muss die Verkehrsplanung für Trier-West neu überdacht werden. In einem Gutachten werden verschiedene Varianten für die Erschließungsstraße des Areals auf ihre Machbarkeit überprüft. Der Stadtrat stimmte den Em-pfehlungen bei Gegenstimmen der FWG und der Linken zu.

Das neue Verkehrsgutachten bedeutet zugleich eine Fortschreibung des Masterplans, in dem die vielfältigen städtebaulichen Ziele für Trier-West zusammengefasst sind. Bisher war die Straße Im Speyer als südlicher Endpunkt der neuen Hauptverkehrsachse vorgesehen. Eurener und Luxemburger Straße sollten damit entlastet, die Potenzialflächen Eybl/ Bobinet und Eisenbahnausbesserungswerk erschlossen werden. Allerdings ging man zunächst davon aus, dass sich hier nur Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe ansiedeln. Die Pläne der EGP, auch Wohnungsbau zu betreiben, erforderten ein Umdenken bei der Verkehrsführung.

Die Vorgabe lautet nun, die Verkehrsbelastung im südlichen Bereich der neuen Erschließungsstraße  auf maximal 8000 Fahrzeuge pro Tag zu begrenzen. Falls dies durch Tempolimits und bauliche Einschränkungen nicht erreicht wird, könnte in einem zweiten Schritt der Durchgangsverkehr weiter nördlich abgeleitet und durch eine Bahnunterführung auf die Luxemburger Straße gelenkt werden.

In ihrem nördlichen Abschnitt würde die neue Straße unter der Eisenbahnbrücke hindurch führen und auf die Hornstraße treffen. Somit wäre der Knotenpunkt Eurener-/Hornstraße entlastet, der sich langfristig zu einem Stadtteilzentrum entwickeln soll. In diesem Szenario behält die Achse Aachener/Luxemburger Straße ihren Status als Bundesstraße und nimmt weiter einen erheblichen Teil des Durchgangsverkehrs auf. Die neue Trasse sorgt aber für eine gleichmäßigere Verteilung, ähnlich wie ein Bypass im Blutkreislauf.

Zugleich ist es unerlässlich, den zum Teil gepflasterten und entsprechend lärmintensiven Belag der Luxemburger Straße grundlegend zu sanieren. Ebenso müssen die Auswirkungen auf die Hornstraße im Auge behalten werden, wo bei einem zu starken Anstieg der Belastung Lärmschutzmaßnahmen erforderlich werden.

Das neue Verkehrsgutachten wurde im Stadtrat überwiegend begrüßt. Vom „tragbaren Kompromiss“ bis zur „Chance für Trier-West“ reichten die Einschätzungen. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani sprach von einer „konsequenten Weiterentwicklung der Planung zum Wohle des Stadtteils“, während Katrin Werner (Die Linke) davor warnte, diejenigen Anwohner zu benachteiligen, die nicht im verkehrsberuhigten Abschnitt wohnen.