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14.05.2019

Burgunderviertel schlägt den Bogen

Städtebauliches Konzept für das Burgundervfiertel mit Mobilitätszentrale, Burgunderbogen und der neuen Erschließung von der Pluwiger Straße zur Robert-Schuman-Allee
Zentrale Elemente des Konzepts sind die Mobilitätszentrale, der Burgunderbogen sowie die neue Erschließung von der Pluwiger Straße zur Robert-Schuman-Allee. Zeichnung: EGP

Im zweiten Anlauf wird die Umgestaltung der früheren französischen Siedlung Burgunderviertel in Angriff genommen. Nach dem Rückzug der französischen Militärs hatte 2012 ein erstes Verfahren begonnen. Es wurde unterbrochen, weil die jetzigen Gebäude für Flüchtlinge benötigt wurden. Der nun vom Planungsamt und der EGP vorgestellte neue Konzeptentwurf stieß in einer gut besuchten Bürgerinformation auf ein positives Echo. Für Zündstoff sorgte aber das Thema Verkehr.

Strittig war vor allem, in welchem Umfang private Parkmöglichkeiten in der Nähe der künftigen Ein- und Mehrfamilienhäuser zur Verfügung gestellt werden sollen. Um dafür nicht zu viel Platz zu verbrauchen, haben die Planer von der EGP, die einen Großteil des Geländes neugestaltet und vermarktet, sowie des Wiesbadener Büros Stadt Quartier eine Mobilitätszentrale vorgesehen, die viel mehr sein soll als eine Quartiersgarage. Unter anderem durch eine Mitfahrzentrale sollen Anreize geschaffen werden, sich vom individuellen Pkw zu verabschieden. Zudem sollen die E-Mobilität und der Radverkehr insgesamt gestärkt werden.

Städtebaulich gesehen schlägt das neue Konzept einen doppelten Bogen. Das Burgunderviertel soll den Wissenschaftspark und die Wohngebiete am Petrisberg mit dem Park, der Universität und der Siedlung am Weidengraben verbinden. Das Motiv des Bogens taucht auch in der Gestaltung der zentralen Grünanlage auf, die die verschiedenen Teile der Siedlung verbindet und zu einem Treffpunkt für alle Bewohner werden soll. Der „Burgunderbogen" grenzt direkt an die künftige Mobilitätszentrale an. Ein neues Element ist die geplante Erschließungsachse von der Pluwiger Straße, die ausgebaut werden soll, zur Robert-Schuman-Allee. Im Vergleich mit dem ersten Konzept wurde wegen der deutlich erhöhten Nachfrage an Wohnraum der Anteil der Mehrfamilienhäuser und der sozial geförderten Angebote erhöht. Für Diskussionen sorgte auch die Frage, in welchem Maße sich durch die neuen Wohnungen und Häuser der Durchgangsverkehr in Neu-Kürenz weiter erhöhen wird.

Die Frist zur Einreichung von Stellungnahmen zu den Planungen für das Burgunderviertel im Internet (www.trier.de/bauleitplanung) läuft noch bis 7. Juni. Der Zeitplan sieht den Satzungsbeschluss durch den Stadtrat im Frühjahr 2020 nach einer weiteren Beteiligungsrunde vor.

Petra Lohse