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22.04.2008

Bürger werden Radwege mit planen

Mängel- und Konfliktanalyse vor Bürgerforum

Endlich frei: Nach der letzten Unterrichtsstunde fahren diese drei Schüler des HGT über den Radweg an der Hindenburgstraße in Richtung Trier-Süd. Viele Trierer Schülerinnen und Schüler nutzen vor allem bei schönem Wetter das Fahrrad als Transportmittel.
Endlich frei: Nach der letzten Unterrichtsstunde fahren diese drei Schüler des HGT über den Radweg an der Hindenburgstraße in Richtung Trier-Süd. Viele Trierer Schülerinnen und Schüler nutzen vor allem bei schönem Wetter das Fahrrad als Transportmittel.

Die Stadt Trier erstellt derzeit das „Mobilitätskonzept Trier 2020“. In einem ganzheitlichen Ansatz werden hierbei die Entwicklungslinien für die verschiedenen Verkehrsarten vorgezeichnet und Maßnahmen zur Verbesserung des Angebotes entwickelt. Neben dem öffentlichen Nahverkehr und dem sonstigen Kraftfahrzeugverkehr werden gleichberechtigt außerdem der Rad- und Fußgängerverkehr betrachtet. Die Grundlagen für den Radverkehr hat das in diesem Bereich renommierte Verkehrsplanungsbüro AB Stadtverkehr GbR aus Bonn vorher im Rahmen eines Radwegeverkehrskonzepts erarbeitet.

Rund neun Prozent aller Wege werden in Trier bislang mit dem Fahrrad zurückgelegt. Damit liegt der Anteil des Radverkehrs im bundesweiten Durchschnitt. Die Ergebnisse aus dem „Bürgerforum Mobilität 2020“ im Juni 2006 haben aber gezeigt, dass sich die Trierer Bürgerinnen und Bürger eine stärkere Radverkehrsförderung wünschen. Insbesondere die Forderung nach einem flächendeckenden Radverkehrsnetz, das sicheres und komfortables Radfahren in Trier ermöglicht, wurde in diesem Zusammenhang von den meisten Teilnehmern als Wunsch geäußert.

Mit dem Konzept soll eine Gesamtstrategie zur Förderung des Radverkehrs für die nächsten Jahre entwickelt werden, die eine Steigerung des Radverkehrsanteils zum Ziel hat. Schwerpunkt ist die Erarbeitung von Vorschlägen und Maßnahmen für ein lückenloses Wegenetz. Um das vorhandene Potenzial jedoch möglichst umfangreich zu nutzen, werden zur Förderung des Radverkehrs auch Empfehlungen aus den Bereichen „Service“ (zum Beispiel Fahrradparken, Reparaturmöglichkeiten), „Information“ (zum Beispiel Hinweise für die Bürger über Radrouten, Rechte und Pflichten der Radfahrer, die die Straßenverkehrsordnung regelt) und „Kommunikation“ (zum Beispiel Möglichkeit der Bürger, Schwachstellen zu benennen) aufgelistet.

Der erste Schritt zur Erstellung des Radverkehrskonzepts ist eine umfangreiche Aufnahme und Analyse der heutigen Situation. Hierbei werden weiträumige Befahrungen des Straßennetzes und Bestandsaufnahmen von Fahrradabstellanlagen durch das externe Gutachterbüro durchgeführt. Danach wird ein Radverkehrsnetz konzipiert, das die Straßen und Wege darstellt, die zukünftig für den Radverkehr ohne Sicherheits- und Komfortmängel benutzt werden können.

Zur Umsetzung des Radverkehrsnetzes und Beseitigung von Mängeln wird ein Maßnahmenprogramm aufgestellt. Das Rathaus will, dass die Bürger auch weiterhin über den Radverkehr in Trier informiert bleiben. Deshalb wird die Rathaus Zeitung über die Ergebnisse der Fragebogenaktion und die Bearbeitung des Radverkehrskonzepts laufend informieren. Im Herbst wird es abschließend eine Bürgerinformation zum Radverkehrskonzept geben.

Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani zeigte sich bei der Vorstellung des Arbeitsprogramms „Radwegekonzept Trier“ überzeugt, dass erste Verbesserungen mit Hilfe der Bürgerhinweise schon vor dem Herbst umgesetzt werden können. „Ich verspreche mir viel von der Kommunikation zwischen den ,Experten in eigener Sache’ und unseren Fachleuten. Mittel- und langfristig werden durch das verbesserte Fahrradnetz Attraktivität und Stellenwert des Radverkehrs in Trier steigen“, betonte Kaes-Torchiani.

Die Gesamtstrategie soll im Herbst fertig sein und neben den Vorschlägen zur Infrastruktur (Radverkehrsanlagen, Wegenetz, Abstellanlagen) auch die Bereiche Service (Reparatur, Pflege, Bewachung, Bewirtung, Beherbergung), Information (Fahradstadtplan, Broschüren, Ausstellungen) und Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Ansprechpartner im Rathaus) umfassen.


Trierer Bürger können mitreden
Das Rathaus lädt alle Trierer ein, sich an der Umfrage zum künftigen Radwegeverkehrskonzept zu beteiligen: Die Gutachter sind bei der Bearbeitung des Radverkehrskonzeptes auf Ihre Hilfe angewiesen, da Sie die Probleme vor Ort aufgrund ihrer täglichen Erfahrungen mit dem Rad am besten kennen. Um Ihr Wissen und Ihre Wünsche bei der Bearbeitung zu berücksichtigen, wurde ein Fragebogen entwickelt. Bitte nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, und füllen den Fragebogen aus. Auch wenn Sie nicht alle Fragen beantworten, können Sie mit Ihrer Teilnahme dazu beitragen, dass Ihnen zukünftig das Radfahren in Trier mehr Freude bereitet! Den Fragebogen können Sie im Internet online unter www.radverkehr-trier.de ausfüllen. Oder ganz einfach: Auf der Homepage der Stadt Trier auf den Button „Online-Umfrage Radverkehr“ klicken. Sollten Sie weitergehende Fragen und Anregungen zum Radverkehr haben,  können Sie sich an Sören Stock vom Stadtplanungsamt wenden: Telefonnummer: 0651/718-2611, Fax: 0651/718-192611, E-Mail: info@radverkehr-trier.de .