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09.12.2014

Biotop-Umgehung für Radfahrer

Projektleiterin Eleonore Bernarding vom Wasser- und Schifffahrtsamt Trier, OB Klaus Jensen und Baudezernentin Simone-Kaes-Torchiani (v. l.) testen den neuen Abschnitt des Moselradwegs entlang der Baustelle des neuen Uferbiotops.
Projektleiterin Eleonore Bernarding vom Wasser- und Schifffahrtsamt Trier, OB Klaus Jensen und Baudezernentin Simone-Kaes-Torchiani (v. l.) testen den neuen Abschnitt des Moselradwegs entlang der Baustelle des neuen Uferbiotops.
Mit der Eröffnung des neuen Radwegs wurde bei den Bauarbeiten für die Ersatzmaßnahme Monaise ein erster Meilenstein erreicht. In den kommenden Monaten entsteht zwischen dem Trierer Sportboothafen und der Staustufe ein zwölf Hektar großes Uferbiotop. Das Projekt dient als ökologischer Ausgleich für den Bau der zweiten Moselschleuse, deren Eröffnung 2018 geplant ist.

Weil das Biotop als Nebenarm der Mosel mit Zu- und Abfluss angelegt wird, musste der bisher direkt am Flussufer verlaufende Radweg weiter landeinwärts verlegt werden. Aus Richtung Trier kommend, trifft die neue, 1,5 Kilometer lange Trasse südwestlich des Sportboothafens wieder ans Ufer. Damit wird eine Gefahrenstelle entschärft, weil Radausflügler und Pkws die verwinkelte Hafenzufahrt nicht mehr gemeinsam benutzen müssen. Neben dem 3,50 Meter breiten Radweg wurde auch eine Laufbahn mit Schotterdecke verwirklicht. Damit steht sowohl Radfahrern als auch Joggern und Spaziergängern ein neues Wegstück zur uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung.

Im Vorlandabschnitt zwischen diesem neuen Radweg und der Mosel wird im Verlauf der nächsten sechs bis acht Monate die „Ökologische Ersatzmaßnahme Monaise“ ohne Störung für Radfahrer und Spaziergänger umgesetzt. Auf einer Fläche, die der Größe von etwa elf Fußballfeldern entspricht, wird ein naturnaher unbefestigter Uferabschnitt mit Uferabflachungen und Flachwasserzonen entstehen, der vor Sog und Wellenschlag geschützt ist. Eine naturnahe Auenvegetation mit großflächigen Schilfbeständen, Weidengebüschen und Weichholzauen wird sich hier im Zuge der natürlichen Sukzession entwickeln. Eine noch herzustellende Besucherplattform mit entsprechenden Informationstafeln soll künftig eine Möglichkeit zum Verweilen bieten.

Die Kosten von bis zu 2,3 Millionen Euro werden vom Bund, vertreten durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Trier (WSA), getragen, während die Stadt Grund und Boden zur Verfügung stellt. Da die naturnah umgestaltete Ausgleichsfläche größer ist, als es für das Bauprojekt Schleuse gesetzlich erforderlich wäre, kann sich die Stadt rund die Hälfte des Geländes auf ihr eigenes Ökokonto gutschreiben und bei künftigen öffentlichen oder privaten Bauvorhaben als Ausgleichsfläche heranziehen.

Mit der Verlegung des Radwegs können jetzt auch die schätzungsweise 130.000 Kubikmeter Erdmasse, die von der mit dem Projekt beauftragten Firma Wacht (Konz) bewegt werden müssen, zu einer Verladestelle am Ufer befördert werden. Von dort werden sie per Schiff zu einem Ablagefeld der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Biebelhausen an der Saar transportiert.