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06.09.2016

Bildungspaket immer noch zu wenig bekannt

Deckblatt der neuen Broschüre zum Bildungs- und Teilhabepaket
Obwohl Trier bei der Nutzung der Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes in Rheinland-Pfalz mit an der Spitze steht, stellten das mit der Umsetzung vor Ort federführend beauftragte Jobcenter und das Jugenddezernat eine Broschüre vor, um noch mehr Familien auf die Zuschüsse aufmerksam zu machen. Diese werden zum Beispiel für Klassenfahrten, den Schülertransport, das Mittagessen, Unterrichtsmaterialien und die Lernförderung gezahlt.

„Ich wünsche mir, dass die Zahlen noch höher sind. Es gibt bestimmt immer noch einige Familien, die noch nie von diesem Angebot gehört haben, obwohl ihnen diese Leistungen zustehen“, betonte Bürgermeisterin Angelika Birk bei der Vorstellung der Broschüre (Bild rechts). Diese fasst mit ihren Zeichnungen zentrale Schwerpunkte des Programms auch für Kinder verständlich zusammen. Sie liegt im Jobcenter (Gneisenaustraße) sowie in einer modifizierten Fassung im städtischen Jugend- und im Sozialamt aus und wird bald auch in Englisch und Arabisch veröffentlicht.

250.000 Euro in acht Monaten

Bei der Vorstellung der Broschüre stellte Jobcenter-Geschäftsführerin Marita Wallrich aktuelle Zahlen für die ersten acht Monate dieses Jahres vor: Insgesamt wurden aus dem vom Bund finanzierten Bildungs- und Teilhabepaket in Trier rund 250.000 Euro ausgezahlt. Größter Einzelposten sind  gut 97.000 Euro für den Schulbedarf. Rund 87.500 Euro wurden für Zuschüsse zum Mittagessen ausgegeben und knapp 49.000 Euro für Klassen- und Kita-Fahrten. Wallrich wies noch einmal darauf hin, dass nicht nur Familien von Arbeitslosengeld II- Empfängern einen Anspruch auf die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket haben. „Das gilt auch für Kinder, wenn sie oder ihre Eltern Sozialhilfe (SGB XII), Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, Wohngeld oder einen Kinderzuschlag erhalten.“ Auch wenn keine dieser Angebote genutzt werden, könne in bestimmten Fällen eventuell wegen des Anspruchs der Kinder auf Bildung und Teilhabe Arbeitslosen- oder Sozialgeld ausgezahlt werden.

Das sogenannte „Bildungspaket“ soll verhindern, dass Kinder wegen finanzieller Engpässe zu Hause schlechtere Bildungschancen haben oder in ihrer Altersgruppe isoliert sind, weil sie nicht an der Klassenfahrt teilnehmen oder nicht im Sport- und Kulturverein aktiv sind. In diesem Bereich erhalten Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, die eine allgemeinbildende Schule besuchen, bis zu zehn Euro im Monat. Dieser Zuschuss kann über mehrere Monate angespart und auf mehrere sozio-kulturelle Aktivitäten verteilt werden. Birk und Wallrich hoffen, mit der Broschüre auch viele Lehrer zu erreichen, da diese oft direkten Kontakt zu Familien hätten und auf ihre finanziellen Ansprüche hinweisen könnten.

Weitere Informationen im Jobcenter, Telefon: 0651/205-4323 oder -2402, E- Mail: Jobcenter-trier@jobcenter-ge.de sowie unter www.trier.de/leben-in-trier/familie-kinder/bildungspaket/. Über dieses Portal sind Antragsvordrucke für das Bildungspaket verfügbar. Eine Sprechstunde findet montags bis freitags von 8 bis 12.30 Uhr statt.