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04.03.2014

Betreuungslücke von 406 Plätzen

Foto: Besichtigung des Spielplatzes mit Nestschaukel
Die 2,7 Millionen Euro teure Modernisierung des Montessori-Kinderhauses auf dem Petrisberg wurde 2013 abgeschlossen. Neben der aufgewerteten Außenanlage gibt es jetzt zwei Krippengruppen für Kleinkinder.
Auf eine Anfrage der Linksfraktion präsentierte Bürgermeisterin Angelika Birk in der jüngsten Stadtratssitzung eine detaillierte Zwischenbilanz zum Ausbau der Betreuungskapazitäten für Kinder unter drei Jahren im Trierer Stadtgebiet: Derzeit werden 1155 Plätze für Kleinkinder benötigt. Bei einem Angebot von 749 zum Stichtag 1. Januar 2014 bedeutet das eine Lücke von 406 Plätzen. Der Stadtrat hat für 78 die Aufnahme in den Bedarfsplan bereits beschlossen, sodass noch 328 Plätze geschaffen werden müssen.

Um den vom städtischen Jugendamt auf 406 U 3-Plätze geschätzten Zusatzbedarf abzudecken, müssten etwa 40 neue Krippengruppen mit mindestens 80 Betreuern entstehen. Das Land trägt bei Krippengruppen 45 Prozent der Personalkosten. Der städtische Anteil hängt von den Elternbeiträgen ab. Kinder ab zwei Jahre sind beitragsfrei, bei den Jüngeren wird ein einkommensabhängiger Elternbeitrag erhoben. Für die Betriebskosten einer Krippengruppe in städtischer Trägerschaft müsste das Rathaus jeweils rund 60.000 Euro bereitstellen.

Würden die gut 400 Plätze ausschließlich in städtischen Krippen realisiert, lägen die Zusatzkosten bei rund 2,4 Millionen Euro. Die Stadt bemüht sich aber im Sinne der Subsidiarität, möglichst viele Kitas von freien Trägern betreiben zu lassen. Derzeit sind nur fünf der 69 öffentlich geförderten Einrichtungen in Trägerschaft der Stadt.

Für den Neubau einer Krippengruppe werden rund 400.000 Euro veranschlagt. Nach Abzug der Landesbeteiligung von 95.000 Euro verbleibt ein Restbetrag von rund 305.000 Euro, den der kommunale oder freie Träger übernehmen muss. In bestehenden Kitas werden nach Angaben von Jugenddezernentin Birk 100 Plätze für Kinder mit Behinderungen in integrativen Gruppen angeboten. Zudem besteht die Option einer Aufnahme in Regelgruppen. Kita-Neubauten würden in jedem Fall barrierefrei geplant. Bei Sanierungen werde versucht, dieses Ziel, wo immer möglich, zu erreichen.