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09.03.2010

Betreuungsangebote ausbauen

Bürgermeisterin Angelika Birk (r.) und Frauenbeauftragte Angelika Winter verbindet nicht nur der frühere Wohnort Lübeck, sondern auch der Einsatz für eine frauen- und familienfreundliche Stadtpolitik.
Bürgermeisterin Angelika Birk (r.) und Frauenbeauftragte Angelika Winter verbindet nicht nur der frühere Wohnort Lübeck, sondern auch der Einsatz für eine frauen- und familienfreundliche Stadtpolitik.
„Der Schlüssel zur gleichberechtigten Teilhabe am Erwerbsleben ist für Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagte Bürgermeisterin Angelika Birk am Montag anlässlich des Internationalen Frauentags. Kinderbetreuung, Unterstützungsangebote zur Pflege von Angehörigen und familienorientierte Maßnahmen in den Betrieben seien nur einige der Themenfelder, die auch in Trier weiter entwickelt werden müssten.

Birk war auf Einladung der Kreisverwaltung Trier-Saarburg als Gastrednerin bei der Veranstaltung „Goldmarie oder Pechmarie – Auswirkungen der Finanzkrise auf Frauen“ vorgesehen. Die durch die Krise verursachte hohe Verschuldung der Kommunen schränke die Investitionen für notwendige gesellschaftliche Ausgaben wie Bildung, Pflege und Kinderbetreuung massiv ein, so Birk. „Dieser Abbau trifft uns Frauen zwangsläufig und damit wir nicht in die tradierten Geschlechterrollen zurückfallen, wird eine Beteiligung von Frauen am öffentlichen Diskurs erforderlich sein.“

Die Sozialdezernentin erinnerte daran, dass allein erziehende Elternteile mit Kindern unter 18 Jahren nach wie vor „ein besonders hohes Armutsrisiko“ tragen. Die Armutsgefährdungsquote liege nach den Berechnungen der Statistischen Ämter der Länder und des Bundes in Rheinland Pfalz bei 44,2 Prozent und sei damit rund dreimal so hoch wie das durchschnittliche Armutsrisiko. Trier weist nach Angaben der Frauenbeauftragten Angelika Winter eine hohe Quote von allein erziehenden Müttern und Vätern auf. Derzeit beziehen 652 allein erziehende Frauen und 22 allein erziehende Männer Arbeitslosengeld II. 42 Prozent der Familien, die Hilfen zur Erziehung erhalten, seien allein erziehende Mütter. Für so genannte Einelternfamilien bestehe dringender Handlungsbedarf im Sinne des Umgangs mit und der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung.