Sprungmarken
16.06.2009

Beten und das Likörchen als Ritual

Margarete Maus unterhielt Oberbürgermeister Klaus Jensen prächtig, der ihr zum 100. Geburtstag gratulierte.
Margarete Maus unterhielt Oberbürgermeister Klaus Jensen prächtig, der ihr zum 100. Geburtstag gratulierte.
Als sie ihre festlich geschmückte Geburtstagstafel sieht, ist Margarete Maus sprachlos. Eine ganz ungewöhnliche Situation, denn normalerweise ist die 100-Jährige um Worte wenig verlegen. Das merkte auch Oberbürgermeister Klaus Jensen, der mit Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner die Glückwünsche der Stadt und von Ministerpräsident Kurt Beck übermittelte. Schon beim Verlesen der Glückwünsche erheiterte die rüstige Jubilarin das Stadtoberhaupt mit vielen Geschichten aus ihrem Leben. Sie legt Wert darauf, eine Ur-Triererin zu sein. Überhaupt wurde viel gelacht bei der Feier im Altenheim St. Elisabeth, in dem Margarete Maus, die Gretel genannt wird, seit fast sieben Jahren lebt.

Ihre Eltern haben die Jubilarin sparsam und sehr religiös erzogen. „Gott sage ich alles“, erzählte sie. Ihr Kruzifix begleite sie seit Kindertagen, der sonntägliche Gottesdienstbesuch in St. Elisabeth ist ein festes Ritual für Margarete Maus, ebenso wie das allabendliche süße Likörchen. Auch mit ihren 100 Jahren macht sie noch fast alles alleine. Spaziergänge im Garten und Zeitung lesen bereiten ihr Freude.
 
Gegenüber ihren Geschwistern habe sie sich immer behauptet, erzählte Margarete Maus. Ihre Mutter habe ihr immer gesagt, sie könne sich so gut durchsetzen, dass sie eine gute Staatsanwältin abgeben würde. Stattdessen eröffnete sie aber ein Spielwarengeschäft, in dem sie Schildkröte-Sammlerpuppen verkaufte. Von denen war sie selbst begeistert. Auf die für ihre Puppen selbst genähten Kleider achtete sie mit großer Sorgfalt. Auch auf ihr Äußeres und elegante Kleidung legt die Jubilarin großen Wert.