Sprungmarken
05.04.2022

Besonderer Schutz für Kliniken und Haushalte

Zum Erdgasnetz der Stadtwerke gehört unter anderem diese Regelstation auf dem Gelände an der Ostallee.
Zum Erdgasnetz der Stadtwerke gehört unter anderem diese Regelstation auf dem Gelände an der Ostallee. Foto: Stadtwerke

Die Bundesregierung hat letzten Mittwoch die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas für die Bundesrepublik ausgerufen. Hintergrund ist der Konflikt mit Russland als einem Hauptlieferanten im Zuge des Kriegs gegen die Ukraine. Die Stadtwerke bereiten sich auf alle Eventualitäten vor.

Der Notfallplan Gas basiert auf der sogenannten europäischen SoS-Verordnung. Er beinhaltet drei Eskalationsstufen (Frühwarn-, Alarm- und Notfallstufe), je nachdem wie deutlich der Eingriff des Staates ist. Die aktuelle Frühwarnstufe ist eine Vorsorgemaßnahme, um die allgemeine Versorgungssicherheit vor dem Hintergrund drohender Liefereinschränkungen durch Russland zu erhöhen. Ebenfalls Grundlage für den Notfallplan sind Regelungen im Energiewirtschaftsgesetz. Rudolf Weiler, Bereichsleiter Anlagen und Netze und Leiter des Krisenstabs der Stadtwerke, erklärt: „Demnach sind wir als Netzbetreiber bei einer Gasmangellage dazu verpflichtet, insbesondere die Versorgung von ‚schützenswerten Kunden‘ wie private Haushalte und soziale Einrichtungen, zum Beispiel Krankenhäuser oder Wohnheime, aufrecht zu erhalten. Diese genießen nach europäischem und nationalem Recht einen besonderen Schutz." Für alle weiteren Kunden muss nach der Vorgabe der Bundesregierung der Erdgasbezug reduziert werden, wenn eine der weiteren Eskalationsstufen eintritt. „Auf diesen Fall bereiten wir uns mit unseren Kunden jetzt vor", informiert Weiler. So seien die größten sogenannten „nicht schützenswerten" Kunden – gut 100 Unternehmen im Netzgebiet der SWT – über die Situation informiert worden. Gemeinsam werde man ein Vorsorgekonzept mit individuell möglichen Schritten erarbeiten.

Weiler betonte, dass „es aktuell keine Versorgungsengpässe im Erdgasnetz gibt". Bei Fragen sind die SWT unter 0651/ 717-3500 oder krisenvorsorgegas@swt.de erreichbar.