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23.08.2022

Bequem und schnell im Zug nach Metz

Die Trierer Delegation und die Metzer Gastgeber stehen vor dem Zug im Bahnhof Metz.
Am Bahnhof Metz wird die Delegation von Bürgermeister François Grosdidier (vorne rechts neben OB Wolfram Leibe) in Empfang genommen.

Schon jetzt fahren am Wochenende direkte Züge zwischen Trier und Metz – einer morgens, einer abends. Ab Dezember 2024 soll das Angebot mit täglichen Verbindungen stark ausgeweitet werden. Eine Trierer Delegation testete die Strecke bei einem Besuch anlässlich des 65. Jubiläums der Städtepartnerschaft.

Wale – so werden die kleinen Dieseltriebwagen genannt, die momentan am Wochenende auf der Strecke zwischen den beiden Moselmetropolen verkehren. Im Dezember 2024 sollen sie durch neue Elektrotriebwagen ersetzt werden, die sowohl mit dem deutschen als auch dem französischen Netz harmonieren. Dann sollen sie täglich im Zwei-Stunden-Takt Trier und Metz verbinden, mit doppelt so vielen Sitzplätzen wie bisher.

„Metz liegt gerade einmal anderthalb Zugstunden von Trier entfernt. Wir sollten diese tolle Möglichkeit öfter nutzen, uns gegenseitig zu besuchen“, sagte OB Wolfram Leibe in Metz. Im Rathaus wurde die Trierer Delegation von Bürgermeister Fran- çois Grosdidier, Kulturdezernent Patrick Thil und der Partnerstadtbeauftragten Laurence Mole Terver empfangen. Grosdidier erinnerte daran, dass Metz und Trier über die Jahrtausende viel gemeinsame Geschichte geteilt hätten, oft sogar Teil desselben Reichs waren. „In der grenzübergreifenden Zusammenarbeit liegt auch die Zukunft unserer Städte,“ zeigte er sich überzeugt.

Diese Meinung vertritt auch Rudolf Müller, Präsident der Handwerkskammer Trier, der die Delegation als Gast begleitete: „Der Interregionale Rat der Handwerkskammern der Großregion ist sehr wichtig für uns. Hier stimmen wir uns über Themen wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die Herausforderungen des Fachkräftemangels, aber auch das Erreichen der Klimaziele ab.“

Die bequeme Zugfahrt stieß bei den Stadtratsmitgliedern sowie der ebenfalls eingeladenen Präsidentin der Deutsch-Französischen Gesellschaft Claudine Sauer auf Begeisterung. Tobias Schneider bemerkte: „Man hat gar nicht immer vor Augen, dass man nur anderthalb Zugstunden entfernt ist von einer so schönen Stadt, die so viel zu bieten hat – und die dann auch noch Partnerstadt ist!“

Udo Köhler verbindet mit der neuen Zugverbindung auch die Hoffnung, „dass wir hoffentlich unserer Partnerschaft in den nächsten Jahren noch weiter ausbauen können“. Das ist auch Bernhard Hügle ein Anliegen: „Beide Städte haben in einem vereinten Europa zueinander gefunden. Wir müssen immer weiter daran arbeiten, dass das so bleibt.“ Carola Siemon verwies auf zahlreiche bestehende Verbindungen, „die weiterhin gepflegt werden sollten.“ Rainer Lehnart regte häufigere Delegationsreisen an, um einerseits die Beziehungen zu den Partnerstädten lebendig zu halten, sich aber andererseits auch innerhalb des Stadtrats besser auszutauschen.

Gärtnermeister Matthias Melchisedech begeisterte sich besonders für einen temporären Garten auf dem „Place de la Comédie“, der Teil des Festivals „Constellations“ ist: „Das sind zum Teil alte Pflanzen, die einfach zu kultivieren sind, eine tolle Vielfalt darstellen und auch zu Trier passen würden.“ Noch bis Anfang September werden bei den „Constellations“ ab Einbruch der Dunkelheit verschiedene Lichtprojektionen gezeigt. Bis zum 28. August findet zudem das Mirabellenfest mit einem umfangreichen Programm statt.

Doch auch außerhalb der Festivalsaison bietet Metz mit seiner „Zweigstelle“ des berühmten Centre Pompidou, dem Musée de la Cour d’Or, der Kathedrale und der malerischen Alt stadt viele Gründe für eine Visite.

Von Britta Bauchhenß