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24.10.2006

Baustellen sind lästig – aber notwendig

Infrastrukturprojekte des Tiefbauamts und der Stadtwerke

Autofahrer müssen sich während der Fahrbahnerneuerung am Pacelli-Ufer gedulden.
Autofahrer müssen sich während der Fahrbahnerneuerung am Pacelli-Ufer gedulden.
Die Nerven vieler Trierer Verkehrsteilnehmer liegen derzeit blank: Baustellen verursachen lange Staus. Viele Autofahrer fragen sich, ob nicht anders geplant werden kann. Sperrungen, Umleitungen und Staus sind bei Großbaustellen wie zuletzt am Pacelli-Ufer leider unvermeidbar. „Klar sorgt so etwas für Ärger bei den Autofahrern, aber damit muss ich leben. Denn wenn wir nichts machen, gibt es wiederum Beschwerden über Schlaglöcher und Holperstrecken“, beschreibt Martin Bismor, Leiter des Tiefbauamts, die Zwänge seiner Behörde.

Neuer Asphalt auf 1,3 Kilometern

Das aktuelle Ausbau- und Instandhaltungs-Programm ist beachtlich: Am Pacelli-Ufer wurde zwischen der Adenauer-Brücke und der Ortsausfahrt Trier am Wochenende auf einer Länge von 1,3 Kilometern eine neue Asphaltdecke aufgetragen. Rund 20000 Autofahrer, die täglich auf der Moseluferstraße in Richtung Konz unterwegs sind, profiteren von der Maßnahme. Mit dem zweiten Abschnitt der Zurmaiener Straße ist eines der größten Straßenbauprojekte der letzten Jahrzehnte so gut wie abgeschlossen. Über 3 Millionen Euro wurden investiert. Kleinere Projekte stehen ab November in der Horn-, Ober-, Palliener- und einem anderen Abschnitt der Zurmaiener Straße an: Dort werden sogenannte „Mikrobeläge“ aufgetragen, dünne Bitumen-Schichten zur Schließung feiner Risse.

Demnächst erhält auch die Kreuzung Südallee/Kaiser-/Hindenburgstraße eine neue Fahrbahndecke, ein Teil der Eurener Straße wird umgestaltet. Bei diesen beiden Projekten wartet das Tiefbauamt die Sanierung der Versorgungsleitungen durch die Stadtwerke (SWT) ab. Der zweite große Trierer „Baustellenverursacher“ ist derzeit auch am Georg-Schmitt- und am Simeonstiftplatz tätig. „Gas-, Strom- und Wasserleitungen müssen aus Sicherheitsgründen in bestimmten Zeitabständen erneuert werden. Am Alleenring stammten die alten Rohre zum Teil noch aus der Vorkriegszeit“, erklärt SWT-Projektleiter Rudolf Weiler. Seit 2004 investieren die SWT jährlich rund 6 Millionen Euro in das Leitungsnetz. Diese verstärkte Aktivität hängt auch mit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarkts zusammen: Bei einer steigenden Zahl von Anbietern wird für die Stadtwerke das Netzentgelt für die Durchleitung an Bedeutung gewinnen. Rechtzeitige Investitionen in das Netz sind also eine Überlebensfrage.

„Zeitfenster“ nutzen

„Wir vermeiden das Aufreißen von Straßen so gut es geht“, so Weiler. „In der Südallee benötigen wir zum Beispiel nur wenige kleine Gruben, weil die neue Gasleitung einen kleineren Durchmesser hat und wir sie in die alte hineinschieben können. Das geht aber nur bei einem schnurgeraden Verlauf.“ Vertreter des Tiefbauamts, des Straßenverkehrsamts, der SWT und der Polizei treffen sich regelmäßig, um die verschiedenen Projekte zeitlich und räumlich aufeinander abzustimmen. Bei den Planungen werden die Ferienzeiten genutzt, während sich zu den jährlichen Großveranstaltungen wie Fastnacht, Altstadtfest, Zurlauben oder Weihnachtsmarkt Baustellen auf Hauptverkehrsachsen verbieten. In den „Zeitfenstern“ dazwischen wie auch vor der Konstantin-Ausstellung 2007, zu der ein großer auswärtiger Besucherstrom erwartet wird, verdichtet sich daher automatisch die Bautätigkeit.