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15.03.2016

Baustart für Großprojekt in der Westeifel noch 2016

Foto: Übergabe der Genehmigungsunterlagen
Dr. Joachim Streit, Landrat im Eifelkreis Bitburg-Prüm, die KNE-Vorstände Monika Hau und Helfried Welsch bei der Überreichung der Genehmigungsunterlagen an SGD-Präsident Dr. Ulrich Kleemann und Landesumweltministerin Ulrike Höfken (v. l.) in Prüm. Foto: Stadtwerke
Umweltministerin Ulrike Höfken und Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, haben die Antragsunterlagen für das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren im Projekt „Regionales Verbundsystem Westeifel“ der Kommunalen Netze Eifel (KNE) erhalten. Der Bau der 80 Kilometer langen Leitungstrasse für Trinkwasser, Strom, Erdgas, Biogas und Telekommunikation soll noch 2016 beginnen.

„Mit dem regionalen Verbundsystem  entsteht eine Lebensader für die Westeifel. Dieses Projekt zeigt vorbildlich, wie die Infrastruktur in ländlichen Regionen für die Zukunft aufgestellt werden kann“, sagte Höfken. Das Land unterstütze das Vorhaben mit rund 25 Millionen Euro und leiste damit einen Beitrag für stabile Gebühren und mehr Wertschöpfung in der Region durch die Förderung erneuerbarer Energien. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund 140 Millionen Euro. Höfken wies darauf hin, dass durch das neue Verbundsystem rund 245.000 Bürger von einer bezahlbaren Energie- und Wasserversorgung profitieren und 27.000 Haushalte einen schnellen Internetanschluss bekommen.

„Die gute und enge Zusammenarbeit mit der KNE wird eine schnelle Verfahrensführung möglich machen“, erläuterte Kleemann. Eine Arbeitsgruppe der SGD Nord hat die Planungsphase  fachlich begleitet, um das notwendige Zulassungsverfahren effizient zu gestalten. Nach nur sechs Monaten Planungszeit haben die KNE in Prüm die Unterlagen an die SGD Nord übergeben. Bereits Ende 2014 hatte die SGD Nord mit den positiv abgeschlossenen Raumordnungsverfahren einen Beitrag zur Umsetzung geleistet. Durch die frühe Beteiligung und Abstimmung mit der KNE sowie überwiegend positive Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange brachte die SGD Nord das Verfahren in weniger als drei Monaten zum Abschluss.

Die Erkenntnisse aus dem Raumordnungsverfahren sind weitgehend in die Planungen für die Genehmigungen eingegangen. Das komplexe Projekt verlangt zudem Zulassungen nach wasser-, naturschutz- und forstrechtlichen Vorgaben. Dabei sind das Energiewirtschaftsgesetz sowie das Baurecht zu beachten. Die SGD Nord bündelt diese Fragen im Rahmen eines wasserwirtschaftlichen Genehmigungsverfahren. Daran wirken zahlreiche weitere Stellen mit. Daher dauert das Verfahren einige Monate. „Dabei wird die SGD Nord ihren Beitrag leisten, um den angestrebten Baubeginn noch in diesem Jahr zu ermöglichen“, betonte Kleemann.

Das Verbundnetz ist ein bundesweit einmaliges Projekt unter der Federführung der Kommunalen Netze Eifel (KNE). Das Unternehmen wurde 2009 vom Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Stadt Trier gegründet. Die Umsetzung des Projekts soll demnächst die neu gegründete Gesellschaft „Landwerke Eifel“ übernehmen. Ziel ist die Weiterentwicklung der Infrastruktur im ländlichen Raum durch eine verbesserte Energie- und Wasserversorgung. Das beinhaltet eine neue, rund 80 Kilometer lange, unterirdische Trasse. Hier werden Leitungen für Trinkwasser, Erdgas, Biogas und Strom sowie Glasfaserkabel für schnelles Internet zwischen der nordrhein-westfälischen Landesgrenze und dem Großraum Trier verlegt. 2015 wurde das Bauvorhaben im Rahmen des bundesweiten Innovationswettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ geehrt.