Sprungmarken
20.10.2015

Baugebiet mit Modellcharakter

Städtebaulicher Wettbewerb zur Konversion der Jägerkaserne in Trier-West

Die Luftaufnahme zeigt die Dimensionen der zur Zeit brach liegenden Fläche, die die Jägerkaserne mit ihren langgezogenen Fahrzeughallen (Bildmitte) im Stadtteil Trier-West einnimmt. Foto: Stadtplanungsamt
Die Luftaufnahme zeigt die Dimensionen der zur Zeit brach liegenden Fläche, die die Jägerkaserne mit ihren langgezogenen Fahrzeughallen (Bildmitte) im Stadtteil Trier-West einnimmt. Foto: Stadtplanungsamt

Neben dem Areal Bobinet/Ausbesserungswerk ist die Konversion der ehemaligen Jägerkaserne ein weiteres Schlüsselprojekt für die städtebauliche Aufwertung des Stadtteils Trier-West. Ein Großteil der 6,9 Hektar soll als modellhaftes Wohngebiet für verschiedene Zielgruppen entwickelt werden. Der Stadtrat gab jetzt grünes Licht für die Auslobung eines Planungswettbewerbs.

Die Stadt Trier wird von ihrem Erstzugriffsrecht Gebrauch machen und das Grundstück von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erwerben. Im städtebaulichen Wettbewerb geht es unter anderem um die Entwicklung eines kostengünstigen innerstädtischen Neubaugebiets mit einer Wohnfläche von rund 30.000 Quadratmetern inklusive Erschließung, Stellplätzen und Freianlagen. Zur Grundlage des Wettbewerbs gehören neben dem Masterplan Trier-West auch die Ergebnisse eines Bürgerworkshops im Mai. Demnach soll ein besonderes Augenmerk auf Baugruppenmodelle, Mehrgenerationenhäuser und genossenschaftliches Wohnen gelegt werden, um ein Angebot für möglichst viele verschiedene gesellschaftliche Gruppen zu schaffen.

Zwei Drittel der Fläche sind für Mehrfamilienhäuser mit maximal drei Geschossen vorgesehen, ein Drittel für Einfamilienhäuser (sogenannte Stadthäuser). Die Kasernengebäude an der Eurener- und Blücherstraße sollen erhalten bleiben und sind zunächst als Unterkunft für Asylbewerber reserviert. Langfristig sollen hier Sozialwohnungen entstehen.

Das gegenüberliegende Gelände des früheren Busdepots der Stadtwerke ist ebenfalls Bestandteil des Wettbewerbs und soll zu einem Mischgebiet entwickelt werden. Insgesamt kann eine Fläche von 1,5 Hektar für eine Neubebauung in Anspruch genommen werden, wobei zehn Prozent für eine rein gewerbliche Nutzung vorgesehen sind. Die Mischung der Wohnformen entspricht der der Jägerkaserne.

Darüber hinaus sind von den Wettbewerbsteilnehmern auch Ideen für den Grünzug gefragt, der das Moselufer mit dem römischen Lenus- Mars-Tempel am Markusberg verbinden soll. Diese grüne Querspange schafft mehr Vernetzungen für Fußgänger und Radfahrer und verbessert als Quartierspark das Stadtklima.

Der Wettbewerb, der von dem Düsseldorfer Büro Faltin und Sattler fachlich begleitet wird, richtet sich an Stadtplaner, Architekten und Landschaftsarchitekten, die sich auch zu Arbeitsgemeinschaften zusammenschließen können. Zur Prämierung der besten Beiträge steht ein Preisgeld von insgesamt 80.000 Euro zur Verfügung. Nach der abschließenden Sitzung der Jury ist für Januar/Februar 2016 eine Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge geplant.