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20.09.2022

Ausweitung der Ampelblitzer

Rotlicht-Blitzgerät am Martinsufer in Trier
Der Blitzer am Martinsufer löst aufgrund der Rotlichtverstöße besonders häufig aus.

Nach einem einstimmigen Beschluss des Dezernatsausschusses V unter der Leitung von Dezernent Ralf Britten, wird die Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachung im Stadtgebiet durch Ampelblitzer ausgeweitet. Konkret werden zu den bestehenden sechs Säulen sechs weitere angeschafft, sodass an insgesamt zwölf Standorten kontrolliert werden kann. Damit ist keine Anschaffung einer weiteren Messanlage verbunden. Die neuen Örtlichkeiten werden in das bereits bestehende rollierende System mit den drei vorhandenen Messanlagen aufgenommen.

Derzeit prüft das Ordnungsamt mögliche Standorte in Abstimmung mit der Herstellerfirma hinsichtlich der technischen Umsetzung. Daneben werden Stellungnahmen der Polizei und anderer Stellen, wie etwa der Verkehrsbehörde, eingeholt. Das Ordnungsamt hofft, dass eine Säule noch in diesem Jahr aufgestellt werden kann, die restlichen dann im nächsten Jahr. Die Kosten belaufen sich auf circa 400.000 Euro.

Das erste Jahr

Seit der Inbetriebnahme der Ampelblitzer im August 2021 gab es insgesamt rund 3000 Rotlichtverstöße. Davon waren 550 qualifizierte Verstöße mit Fahrverbot – in diesen Fällen war die Ampel länger als eine Sekunde rot. Am häufigsten wurde die rote Ampel am Martinsufer bei der Ausoniusstraße überfahren. Ein weiterer Schwerpunkt findet sich am Pacelli-Ufer an der Kreuzung Pellinger Straße. Aus den Rotlichtverstößen ergeben sich Strafzahlungen von rund 422.000 Euro.

Die Zahl der gemessenen Geschwindigkeitsverstöße lag 2021 bei 4300 Fällen, wobei die Messungen erst ab Anfang November erfolgten. In diesem Jahr wurden bislang knapp 20.000 Verstöße registriert. Bei einem erfahrungsgemäßen Durchschnittswert von 42 Euro pro Fall ergibt dies Bruttoeinnahmen von rund einer Million Euro. Auffällig ist besonders die Messanlage in der Luxemburger Straße, wo die Beanstandungsquote laut Ordnungsamt recht hoch ist. Auch die beiden Anlagen am Pacelli-Ufer zeigen hohe Quoten. In insgesamt neun Fällen wurden Geschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen. Grundsätzlich fällt bei den Verstößen auf, dass an Wochenenden und Feiertagen die Beanstandungsquoten spürbar ansteigen. Dies bedeutet: Trotz sinkendem Fahrzeugaufkommen werden mehr Verstöße, vor allem bei der Geschwindigkeit, festgestellt.

Laut Ordnungsamt sind die genannten Einnahmebeträge Bruttowerte, die anhand der Fallzahlen errechnet wurden. Die tatsächliche Realisierungsquote an Zahlungen liegt niedriger, kann aber nicht beziffert werden. Dafür gibt es vielfältige Gründe, wenn etwa Fahrer nicht ermittelt oder gefunden werden können oder es sich um Dienstfahrten von Polizei- und Einsatzfahrzeugen handelt.