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07.04.2009

Aus dem Felsen gehauen

Der alltägliche Stau am unteren Ende der Bitburger Straße soll entschärft werden.
Der alltägliche Stau am unteren Ende der Bitburger Straße soll entschärft werden.
An der Bitburger Straße kündigen sich spektakuläre Bauarbeiten an: Für den vom Stadtrat beschlossenen Bau einer zusätzlichen Fahrspur muss der Felsen oberhalb der Napoleonsbrücke auf einer Länge von circa 30 Metern abgefräst werden. Die Baukosten werden mit etwa 356.000 Euro veranschlagt.

Mit der zusätzlichen Fahrspur stadteinwärts ab der Einfahrt Fachhochschule erhoffen sich die Planer eine Entschärfung des Rückstaus an der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Momentan stehen die Linksabbieger zusammen mit den Fahrzeugen, die geradeaus nach Trier-West unterwegs sind, bis kurz vor der Ampel in einer oft kilometerlangen Schlange. Aus Richtung Bitburg oder Luxemburg kommend, befahren im Schnitt 21.000 Autos pro Tag die wichtige Einfallstraße.

Der Fußweg zur Fachhochschule muss auf die andere Straßenseite verlegt. werden. Um dafür Platz zu schaffen, muss der rote Sandsteinfelsen zum  Teil abgetragen werden. In den Baukosten sind auch Reparaturen an der Napoleonsbrücke enthalten.

Stimmen der Fraktionen

Weil sie eine Zunahme des Verkehrs im Stadtteil befürchtet, hatte eine Mehrheit des Ortsbeirats Trier-West/Pallien das Projekt abgelehnt. Im Stadtrat fand die Vorlage dagegen eine große Mehrheit. Nur die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stimmte geschlossen dagegen.

Thomas Albrecht (CDU): „Es ist aus gesamtstädtischer Sicht sehr wichtig, diesen Pfropf an der Kaiser-Wilhelm-Brücke zu beseitigen, der Rückstau ist nicht länger hinnehmbar. Die Maßnahme kostet wenig, bewirkt aber viel.“

Rainer Lehnart (SPD): „Das Projekt bringt Vorteile für Fußgänger und auch für Radfahrer, wenn der Gehweg an den Felsen entsprechend verbreitert wird. Die Busspur sollte für ein künftiges Park + Ride-Angebot ab der Fachhochschule unbedingt beibehalten werden.“

Dominik Heinrich (B90/Grüne): „Nie wieder Warten an der Bitburger für 356.000 Euro – das ist leider ein Trugschluss. Der Stau wird nur auf die Kaiser-Wilhelm-Brücke verlagert. Verkehrsprobleme mit neuen und breiteren Straßen lösen zu wollen, ist unverantwortliche Scheuklappenpolitik der 50er Jahre.“

Karl Lübeck (UBM): „Durch die neue Fahrspur wird kein einziges zusätzliches Auto die Bitburger Straße herunterkommen, aber Tausende von Verkehrsteilnehmern sparen wertvolle Zeit. Außerdem kommt ein besserer Verkehrsfluss der Umwelt zugute.“

Thomas Egger (FDP): „Nach sorgfältiger Prüfung der Einwände des Ortsbeirats halten wir die Maßnahme aus gesamtstädtischem Interesse für richtig. Es ist auch ein notwendiger erster Schritt für eine künftig intensivere ÖPNV-Nutzung.“