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07.11.2006

Auftrieb für bessere Bedingungen

Zuschuss für Flugplatz Trier-Föhren

Die Stadt befürwortet die Errichtung einer Schlechtwetteranflughilfe am Flugplatz Trier-Föhren durch die Flugplatz GmbH Trier. Gegen die Stimmen der UBM-Fraktion und von drei Grünen-Ratsmitgliedern wurde eine Vorlage verabschiedet, wonach die Stadt als Mitgesellschafterin 13.000 Euro in die Kapitalrücklage zur Finanzierungssicherung zahlt. Die Gesamtinvestition beträgt rund 344.000 Euro. Das Land hat eine Unterstützung von knapp 293.000 Euro avisiert, der Rest wird von der Flugplatz GmbH übernommen. Die Realisierung ist von der Zustimmung des Bundes als Eigentümer des Flugplatzes abhängig.
Die städtische Beteiligung, die voraussichtlich noch geringer als veranschlagt ausfallen wird, rechtfertigte Oberbürgermeister Schröer mit der Qualifizierung des Flugplatzes, der für die regionale Wirtschaftsstruktur wichtig sei. Es gebe allerdings auch Gründe, zu überlegen, ob die Stadt auf Dauer noch Gesellschafterin der Flugplatz GmbH bleiben solle.

Fraktionen: Pro und Contra

Vor allem deshalb nannte UBM-Sprecher Manfred Maximini den Zuschuss „falsch und politisch unverantwortlich“. Nicht ohne Bauchschmerzen, aber wegen der insgesamt „sinnvollen wirtschaftlichen Funktion“ des Flughafens und der notwendigen Beachtung von Fristen könne die CDU zustimmen, begründete Thomas Albrecht das Votum seiner Fraktion.
 
Hans-Willi Triesch (SPD) bezeichnete den Flugplatz als „bedeutende Wirtschaftsförderungsmaßnahme“, der auch die hervorragende Entwicklung des Industrieparks beflügelt habe. Seine Fraktion sei „zwiegespalten“ bemerkte Gerd Dahm für  Bündnis 90/Die Grünen. Generell bleibe schwer nachvollziehbar, weshalb die Flugplatzgesellschaft den Sicherungsbetrag nicht selbst aufbringen könne. Für eine „kritische Überprüfung“ der Beteiligung sprach sich Dr. Stefanie Lejeune (FDP) aus. Das Ja ihrer Fraktion ergebe sich aus der derzeitigen Rechtsposition.

Günstige Perspektiven

Mit der Investition soll die Attraktivität des Föhrener Flugplatzes deutlich gesteigert und die Marktposition ausgebaut werden. Die geplante Landebahn- und Gleitwinkelbefeuerung würde die Sicherheit der landenden Flugzeuge im Abend- und Schlechtwetterbereich erhöhen. Zudem wäre ein geräuschärmerer Landeanflug möglich. Das Ausbildungsangebot der ansässigen Flugschulen könnte ausgedehnt werden.

Die vorhandenen funktionalen und sicherheitstechnischen Standards entsprechen auf Dauer nicht den Anforderungen eines modernen Verkehrslandeplatzes. Dessen ungeachtet werden dem Flugplatzbetrieb aufgrund seiner günstigen Lage am angrenzenden Industriepark Region Trier und optimaler Verkehrsanbindungen gute Entwicklungschancen eingeräumt. Neue Perspektiven zeichnen sich auch durch die Nähe zu den Flughäfen Hahn und Luxemburg ab.

Flugzeugwerft und Flugschule

Die Gesellschaftsanteile des Trierer Flugplatzes, der 1975/76 von Euren nach Föhren verlegt wurde, werden ausschließlich von kommunalen Gebietskörperschaften, darunter die Stadt Trier mit 50 Prozent, gehalten. Der Flugplatz wird zunehmend für geschäftliche Reisen und Kurierflüge sowie für Polizei- und Rettungsdiensteinsätze genutzt. Er ist Ausgangs- und Servicestation für Arbeitsflüge im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie zur Überwachung von Energieversorgungsanlagen.
 
Eine Flugzeugwerft und eine im Industriepark angesiedelte gewerbliche Flugschule profitieren ebenfalls von der Infrastruktur der Anlage und sichern Arbeitsplätze. Das Flugzeugverkehrsaufkommen liegt in Föhren pro Jahr zwischen 27.500 und 30.000 Bewegungen.