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24.05.2022

Auf dem Weg zur Klima-Region

OB Wolfram Leibe (l.) und SWT-Vorstand Arndt Müller präsentieren eine Grafik, die zeigt, wie massiv die Stadtwerke den Ausbau von grünem Strom vorangetrieben haben.
OB Wolfram Leibe (l.) und SWT-Vorstand Arndt Müller präsentieren eine Grafik, die zeigt, wie massiv die Stadtwerke den Ausbau von grünem Strom vorangetrieben haben. Seit 2007 haben sie 124 Millionen Euro in den Ausbau der grünen Erzeugung investiert.

Die Zahlen sind beeindruckend: Mittels 26 Windkraftanlagen in vier Parks, 32 großen und zahlreichen kleinen Photovoltaik- und mehreren Wasserkraftanlagen erzeugen die Stadtwerke Trier mittlerweile 232 Millionen Kilowattstunden grünen Strom. Das entspricht dem Bedarf von rund 67.000 Musterhaushalten.

„Und bei diesen Zahlen soll es nicht bleiben, denn der Ausbau geht weiter. Dieses Jahr knacken die Stadtwerke das Ziel des Stadtrats aus dem Jahr 2007: 50 Prozent der in Trier verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen", freut sich Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Dafür bauen die Stadtwerke neue Anlagen innerhalb der eigenen Geschäftsfelder, neue Windparks und beteiligen sich an Photovoltaikprojekten, wie dem 200-Megawatt-Projekt „Solarkraftwerk Südeifel". „Unser Ziel ist es, 2030 alle Stromkunden zu 100 Prozent mit Energie aus der Region zu versorgen", blickt SWT-Vorstand Arndt Müller in die Zukunft.

Parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien hat das heimische Unternehmen mit dem Umbau der eigenen Geschäftsfelder begonnen. Müller erklärt: „Wir suchen in allen Sparten nach Einsparmöglichkeiten und setzen diese konsequent um – denn gesparte Energie ist die beste Energie. Dann machen wir den benötigten Strom grün, etwa mit PV- Anlagen auf den Dächern von Betriebsgebäuden, Turbinen im Netz oder auch größeren Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen." Ziel sei, so viel Energie selbst dezentral zu erzeugen, wie die jeweilige Sparte benötigt. Im nächsten Schritt geht es darum, diese Energie zu speichern und auszuregeln. Für den Abgleich von Erzeugung und Bedarf nutzen die Stadtwerke künstliche Intelligenz, die diese Prozesse vorausschauend steuert.

Wie das in der Praxis funktioniert, zeigen die Stadtwerke mit zahlreichen Beispielen: So betreiben sie in Trier sowohl das Hauptklärwerk als auch die Trinkwasserversorgung klimaneutral. Das Bad an den Kaiserthermen schneidet im bundesweiten Vergleich als ökologischer Vorreiter unter den Schwimmbädern ab und der Energie- und Technikpark (ETP), der neue Betriebshof der SWT in Trier-Nord, wird das erste klimaneutrale Gewerbegebiet in Rheinland-Pfalz – inklusive Rechenzentrum. Seit der Übernahme der öffentlichen Straßenbeleuchtung im Jahr 2015 stellen die SWT auf effiziente LED-Technik um und haben den Strombedarf inzwischen von rund sechs auf nur noch 3,2 Millionen Kilowattstunden fast halbiert.

Für ihre nachhaltigen Projekte wurden die Stadtwerke bereits mehrfach ausgezeichnet – zuletzt haben sie Anfang Mai den dritten Platz bei einem Zukunftspreis mit ihrem Projekt Bio- Erdgas aus der Eifel belegt.