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16.02.2016 | Europäische Akademie für Bildende Kunst

Atelierplätze ohne Terminbegrenzung

Foto: Arbeitsplatz in einem Atelier der Kunstakademie
Die Ateliers können ab sofort nicht nur während der Kurse gebucht werden, sondern auch zwischendurch für individuelle Projekte. Foto: Europäische Kunstakademie
In der Europäischen Kunstakademie wurden 2016 bereits zwei Kurse zum Siebdruck und Holzschnitt abgeschlossen. Dieser frühe Beginn der Kurse ist nur eine von mehreren Neuerungen, die Leiterin Dr. Gabriele Lohberg im Gespräch mit der Rathaus Zeitung (RaZ) vorstellt.

RaZ: Warum wurde im Programm 2016 das Kursangebot fast auf das ganze Jahr ausgeweitet und die zulässige Maximalzahl der Teilnehmer in vielen Fällen gesenkt?

Lohberg: Wir führen immer wieder Befragungen unter den Teilnehmern durch, um ihre Wünsche besser kennenzulernen. Bei der letzten Auswertung wurde deutlich, dass der Zeitpunkt der Kurse für die Buchung sehr wichtig ist. Daher haben wir entschieden, Kurse während des gesamten Jahres anzubieten. Ein sichtbares Zeichen ist, dass sie nicht mehr „Osterkurs“ oder „Herbstkurs“ heißen, sondern wir eine Gliederung nach dem Kalender vornehmen. Die Sommerakademie ist jedoch weiterhin eindeutig unser Jahresschwerpunkt. Neben zahlreichen Einsteigern kommen viele Teilnehmer, die bereits Erfahrung in der Kunst haben und im semiprofessionellen Bereich arbeiten. Im Unterricht kann der Austausch über Kunst intensiver und auch länger werden. Um – wie gewohnt und gewünscht  – weiter alle Teilnehmer gleichermaßen betreuen zu können, geht dieses Zeitmanagement einher mit einer Begrenzung der Zahl. Das muss nicht zwangsläufig so sein – es kommt auch auf das Konzept des oder der Lehrenden an. 

Was versprechen Sie sich davon, die Ateliers auch außerhalb der Kurse zur Verfügung zu stellen und mehr Raum an den Arbeitsplätzen zu schaffen?

Unser Ziel ist es immer, mehr Teilnehmer für die Europäische Kunst- akademie zu interessieren und zu begeistern. Auch mit dem Angebot, einen Atelierplatz ohne künstlerische Betreuung und ohne Terminbegrenzung mieten zu können, kommen wir einem Wunsch der Teilnehmer nach. Für 30 Euro pro Tag steht jeweils ein Atelierplatz zur Verfügung. Ein Anruf bei uns genügt – und wir reservieren den Platz mit Staffelei, Tisch und Stuhl. Die Europäische Kunstakademie öffnet sich mit diesem Angebot wieder ein Stückchen mehr. Vor allem Künstler aus Trier und Umgebung nutzen die Möglichkeit, in einem größeren Raum als die eigene Wohnung oder das Atelier, um in Ruhe zu arbeiten oder großformatige Projekte umzusetzen. 

Was bedeutet die Neugestaltung der Preise konkret für die Kursteilnehmer?

Die Preise für eine Kurswoche sind in der Regel um zehn auf 315 Euro für 32 Stunden Unterricht (Montag bis Freitag) gestiegen. Eine Veränderung ergibt sich beim Buchen von zwei und mehr Wochen. Hier bleiben die Preise stabil und sind nicht mehr wie früher reduziert. Eine besondere Vergünstigung: Beim Buchen von zwei und mehr Wochen kann am Wochenende der Atelierplatz kostenlos genutzt werden. Reduktionen der Preise sind weiterhin für Studierende sowie Schüler vorgesehen. Um die Kreativität der jungen Generation zu fördern, vergeben wir zusätzlich Stipendien und Preise.

Was sind die wichtigsten Neuerungen des kurz vor Weihnachten vorgestellten Relaunchs Ihres Internetportals www.eka-trier.de?

Die wichtigste Neuerung ist sicherlich, dass alle Kurse online gebucht werden können. Es ist leichter bei der Europäischen Kunstakademie einen Kurs zu buchen, als bei Amazon ein Buch zu kaufen. Wenn ein Kurs als „buchbar“ angezeigt wird, so ist garantiert noch ein Platz frei. Die Buchung kommt sofort per E-Mail und muss nur vom Empfänger als korrekt bestätigt werden – das ist alles. Die Seite ist noch ein wenig im Umbau, weshalb noch nicht alle Bilder bei den einzelnen Kursbeschreibungen eingefügt sind. Aber das sind nur noch kleine Schönheitsfehler, ansonsten funktioniert alles schon recht gut. Wenn noch Fehler bemerkt werden, sind wir froh über Rückmeldungen.

Sind Sie mit der Nachfrage und der Kursbelegung im vergangenen Jahr zufrieden?

Im Grunde schon. Wir haben von einigen Studierenden gehört, dass die Dauer von acht Wochen für das Grundstudium zu lang ist. Daher haben wir dieses ein wenig gekürzt und hoffen auf eine Verbesserung der Belegung in diesem Jahr. Insgesamt haben wir das Angebot auf 190 Kurse erhöht. Bei den Belegungszahlen ist auf jeden Fall noch „Luft nach oben“.

Sind nach dem erfolgreichen Tanzstück „Heroes“ von Hannah Ma, an dem 2015 auch syrische Tänzer teilnahmen, weitere Aktionen mit Flüchtlingen angedacht?

Wir unterstützen bereits ein Projekt von Irina Ruprecht, die im Atelier A zusammen mit einer Flüchtlingsorganisation für Kinder Malen und Zeichnen anbietet. Doch sind wir offen für weitere Initiativen – gern auch wieder mit Hannah Ma, die wirklich eine großartige Arbeit geleistet hat.

Das Gespräch führte Petra Lohse