Asche in mein Haupt

Raucher haben es nicht leicht in diesen Zeiten: In vielen öffentlichen Gebäuden herrscht bereits Rauchverbot und nun wird darüber diskutiert, die Glimmstengel-Fraktion nach den Vorbildern aus Irland und Italien sogar aus den Kneipen zu verdrängen. Auch Qualmen in der Fußgängerzone ist für umweltbewusste Raucher kein reines Vergnügen: Die Kippe einfach auf den Boden zu werfen, verbietet sich. Wenn sie in eine Pflasterritze fällt, hat es sogar die Kehrmaschine der Stadtreinigung schwer, sie wieder herauszubekommen. Einfach in die nächste Abfalltonne damit? Gefährlich, denn es könnte sich Papier entzünden. Also die Kippe vorher an der Tonne ausdrücken? Stop, das gibt hässliche Brandflecken.
Einfach und effektiv.

Die Stadtreinigung hat auf diese Missstände reagiert und stattet ihre rund 300 Abfallbehälter aus Edelstahl seit diesem Frühjahr nach und nach mit Aschenbechern aus. In Zusammenarbeit mit der Firma Lehnen aus Wengerohr wurde eine ebenso einfache wie effektive Lösung gefunden: Die pyramidenförmigen Deckel der Behälter erhalten an der Spitze ein kleines Loch, gerade groß genug für eine Zigarette. Darunter ist, von außen unsichtbar, ein kleiner Aschenbecher angebracht. Für den Umbau der Behälter kann die Stadtreinigung auf ihre eigene Werkstatt zurückgreifen.

Ab 2007 flächendeckend

Die Raucher werden durch einen unmissverständlichen Aufkleber auf die Möglichkeit hingewiesen, ihre Kippen umweltgerecht zu entsorgen. Vorher sollte die Zigarette an der silbernen Plastikfolie ausgedrückt werden, um Flecken auf der Abfalltonne zu vermeiden. „Die neuen Aschenbecher werden gut angenommen“, zieht Helmut Müller, Leiter der Stadtreinigung, eine erste positive Zwischenbilanz. Bis Frühjahr 2007 soll die Umrüstung der Müllbehälter abgeschlossen sein.