Sprungmarken
09.02.2010

Arminius als "nationale Leitfigur"

Vor hundert Jahren wurde der siegreiche Cheruskerfürst Arminius im Zeichen eines überspannten Nationalismus zum deutschen Urmythos verklärt.
Vor hundert Jahren wurde der siegreiche Cheruskerfürst Arminius im Zeichen eines überspannten Nationalismus zum deutschen Urmythos verklärt.
Warum scheiterte das römische Imperium in Germanien? Dieser Frage widmet sich der Vortrag von Dr. Ralf-Peter Märtin am Mittwoch, 17. Februar, 18 Uhr, Lesesaal der Stadtbibliothek Weberbach, mit dem die Ausstellung „Arminius und die Deutschen – Ein nationaler Mythos“ eröffnet wird. Zusammengestellt wurde die Präsentation von Studierenden der Fachbereiche Geschichte, Kulturwissenschaften, Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg, wobei auch Bestände der Stadtbibliothek verwendet wurden.

Unter Führung des Cheruskerfürsten Arminius fügten germanische Verbände dem römischen Feldherrn Varus 9 nach Christus eine vernichtende Niederlage zu. Dieses Ereignis wird in der aktuellen Diskussion als „Urknall der deutschen Geschichte“ oder auch „Geburt der deutschen Nation“ bezeichnet. In einem langen Rezeptionsprozess in Geschichte, Literatur und Kunst wurde Arminius alias Hermann seit dem Humanismus zu einer „nationalen Leitfigur“ stilisiert. Nach einer knappen Skizze der antiken Ausgangslage werden in der Ausstellung wichtige Stationen der Vereinnahmung auf Stellwänden und in Vitrinen präsentiert, darunter das Hermannsdenkmal und die 1900-Jahrfeier der Schlacht im Teutoburger Wald. Die Ausstellung schließt sich an die Ringvorlesung der Universität Trier zum Thema „Roms Scheitern in Germanien – 2000 Jahre Varusschlacht“ an.
  • Öffnungszeiten: 17. Februar bis 16. März, Montag, Mittwoch, Freitag, 9 bis 13 Uhr, Dienstag, Donnerstag, 9 bis 17 Uhr.