Antike zum Anfassen

Panem et circensis: Auch in diesem Jahr verwandelt sich Trier zum Mekka für Römer-Fans, wenn bereits zum zehnten Mal das Festival „Brot und Spiele“ rund um die Kaiserthermen, das rheinisches Landesmuseum und das Amphitheater stattfindet und Besucher in das antike Trier eintauchen lässt.

Vom 2. bis 10. September geht das von der Stadt veranstaltete Spektakel über die Bühne. Der Vorverkauf bewegt sich auf Vorjahresniveau. „Zehn Jahre sind ein kleiner Meilenstein, aber wir brauchen weitere Schritte, um Brot und Spiele auch überregional bekannt zu machen und mehr Zuschauer zu bekommen“, sagt Organisator Ronald Frank, Geschäftsführer der Medienfabrik Trier.

Neben Altbewährtem setzen die Macher auf neue Impulse. So ist die Eintrittskarte gleichzeitig als Ticket für den Öffentlichen Nahverkehr in der Großregion gültig und das Programm wird auf ein zweites Wochenende ausgedehnt. Erstmals findet „Brot und Spiele“ im September statt, wodurch die Vorstellungen im Amphitheater bereits um 16.45 und 19.45 Uhr beginnen. Das Stück „Herkules und die Königin der Amazonen“ stammt aus der Feder von Hausautor Alexander Etzel-Ragusa und verspricht rasante Kampfszenen: Kaiser Commodus will sich in Trier als Gladiator im Kampf gegen die Amazonen unsterblich machen. Dem Sieger winkt der geraubte Gürtel der Amazonenkönigin, doch die rechtmäßige Besitzerin gibt sich nicht so einfach geschlagen.

„Es ist das beste Buch, was wir je hatten“, meint Frank. „Wir haben 60 Akteure im Amphitheater und sind optimistisch, die Ränge zu füllen.“ Die Rolle der Amazonenkönigin Hippolyta übernimmt Gaststar Katy Karrenbauer. Neben ihr ist das eingespielte Ensemble um Jan Krüger und Tim Olrik Stöneberg wieder mit von der Partie. Daneben unterstützt das Pferdeshowteam „Excalibur“ um Pferdetrainer Nicki Pfeifer die Amazonen bei ihrem Auftritt im Amphitheater.

Englische Römerformation

Besucher bekommen in den Kaiserthermen mit der englischen Römerformation „Ermine Street Guard“ Einblicke in römische Ausrüstung und Kriegstaktik. Die Mythische Nacht in den Katakomben der Kaiserthermen beschäftigt sich mit der geheimnisvollen Existenz der Amazonen. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie eine römische Straße gebaut wird, kann das hinter dem Rheinischen Landesmuseum aus nächster Nähe beobachten. Klassiker wie die Gladiatorengruppe „Ars Dimicandi“ oder das römische Lager sind weiterhin feste Größen im Programm.

„Die Menschen wollen nicht nur etwas lernen, sondern auch etwas erleben. Es ist eine Form der Vermittlung von Antike“, sagt Dr. Eckart Köhne, Direktor des Rheinischen Landesmuseums. „Wir wollen begeistern und ,Brot und Spiele’ bietet dafür eine ganz wunderbare Möglichkeit. Außerdem können die Bürger am kulturellen Erbe teilhaben.“ Auch Kulturdezernent Thomas Egger zeigt sich mit dem Programm zufrieden: „Ich finde das neue Sponsorengagement von VW toll und bin gespannt auf die Pferdeshow. Man wird jetzt abwarten müssen, ob sich das zweite Wochenende bewährt.“

• Website Brot und Spiele