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14.02.2006

An acht Stellen kracht es häufig

Trierer Unfallkommission vor Ort

Achtung Gefahr. 4024 Verkehrsunfälle hat die Polizeiinspektion Trier 2010 registriert, es gab 604 Verletzte.
Achtung Gefahr. 4024 Verkehrsunfälle hat die Polizeiinspektion Trier 2010 registriert, es gab 604 Verletzte.
Wie in ganz Rheinland-Pfalz ist die Zahl der schweren Verkehrsunfälle in Trier im vergangenen Jahr leicht gestiegen: 802-mal krachte es auf den Straßen im Stadtgebiet, 2004 waren 774 Unfälle registriert worden. Acht Verkehrsteilnehmer verunglückten 2005 tödlich, es gab außerdem 108 Schwer- und 624 Leichtverletzte. In diese vorläufige Bilanz des Statistischen Landesamts wurden auch die Autobahnstrecken im Stadtgebiet einbezogen.

Mit dem Unfallgeschehen auf den innerstädtischen Straßen beschäftigt sich einmal pro Jahr die Unfallkommission mit Fachleuten der Polizei, des städtischen Straßenverkehrsamts, des Tiefbauamts und des Landesbetriebs Straßen und Verkehr. Die Expertenrunde identifiziert Unfallschwerpunkte und erarbeitet Vorschläge zu deren Entschärfung.

Dauerbrenner Martinsufer

Als „Unfallhäufungsstelle“ gilt eine Kreuzung dann, wenn innerhalb eines Jahres mindestens fünf Unfälle mit gleicher Ursache verzeichnet wurden. Ein Dauerbrenner in dieser Hinsicht ist die Ecke Martinsufer/ Ausoniusstraße: Seit Jahren steht sie an der Spitze der Trierer Unfallstatistik, wenn auch mit deutlich abnehmender Tendenz: Wurden hier 2003 noch 41 Zusammenstöße registriert, waren es 2005 „nur“ noch 24. Auf Empfehlung der Unfallkommission wurden Ampelphasen verändert und die Hecken zwischen den Fahrbahnen entfernt, um die Sicht zu verbessern. „Die Zahlen deuten darauf hin, dass wir Schritt für Schritt vorankommen, auch wenn die Situation noch längst nicht optimal ist“, meint Christian Fuchs vom Straßenverkehrsamt. Beim diesjährigen Ortstermin standen die abrupten Spurwechsel von Autofahrern, die von der Kaiser-Wilhelm-Brücke kommen, als häufige Unfallursache im Blickpunkt. Möglicherweise führen zu viele Wegweiser zu Orientierungsschwierigkeiten, weshalb sich die Kommission darauf verständigte, den „Schilderwald“ an dieser Stelle zu lichten. „Das müssen wir jetzt einfach mal testen. In einem Jahr sehen wir dann, ob sich diese Maßnahme positiv ausgewirkt hat“, erklärt Christian Fuchs.

Es gibt Kreuzungen, bei denen die Experten fast auf den ersten Blick erkennen, woran es hakt: Am westlichen Römerbrückenkopf kollidierten Linksabbieger aus der Luxemburger Straße auffallend oft mit Fahrzeugen aus der Aachener Straße. Eine Anpassung der Ampelphasen dürfte dieses Problem beheben. Weitgehend unklar blieb dagegen trotz längerer Beobachtung, warum an der Ecke Johanniterufer/Dampfschiffstraße immer wieder die rote Ampel übersehen wird. Eine Patentlösung konnte nicht gefunden werden, doch zumindest der Radius der roten Ampelleuchte soll nun vergrößert werden.

Bessere Beschilderung und Markierung, Entfernung von sichtbehindernden Hecken und Leitplanken, Anpassung von Ampelphasen – an vielen Knotenpunkten in Trier haben diese Maßnahmen in den vergangenen Jahren die Sicherheit erhöht. Die Zufahrt zum Verteilerkreis aus Richtung Ratio, die Kreuzung Pacelliufer/Pellinger Straße und die Ecke Kaiser-/Hindenburgstraße tauchen in der aktuellen Liste der Unfallschwerpunkte nicht mehr auf.

Unfallschwerpunkte

15 und mehr Unfälle 2005: Martinsufer/Ausoniusstraße (24), Verteiler Nord/Parkstraße (22), Lindenstraße/Georg-Schmitt-Platz, Kölner-/Hornstraße, Römerbrücke Ostseite (je 20), Abfahrt A 602 Richtung Ratio (18), Zurmaiener-/Zeughausstraße, St. Barbara-Ufer/Südallee (je 15).