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27.11.2007

Ambitionierte Uraufführung

Evelyn Czesla (Mädchen), Thomas Schobert (Akademiker, Mitte) und Juri Zinovenko (Mönch) werden in dieser Szene begleitet vom Chor des Theaters. An der Inszenierung wirken alle drei Sparten mit. Foto:Klaus-Dieter Theis/ Theater
Evelyn Czesla (Mädchen), Thomas Schobert (Akademiker, Mitte) und Juri Zinovenko (Mönch) werden in dieser Szene begleitet vom Chor des Theaters. An der Inszenierung wirken alle drei Sparten mit. Foto:Klaus-Dieter Theis/ Theater
Weiterer Höhepunkt der Theatersaison: Als Uraufführung präsentierte das Trierer Dreisparten-Haus am Samstag das szenische Oratorium „Cusanus – Fragmente der Unendlichkeit“. Das Stück über den berühmten Kirchenmann und Universalgelehrten Nikolaus von Kues (1401-1464) von Boudewijn Buckinx, Iñigo Bocken und Peter Larsen ist ein besonderes Experiment, denn Mitglieder aller Sparten stehen auf der Bühne. So verkörpern Sänger Lásló Lukács und Schauspieler Peter Singer die Titelrolle. Regisseur des Oratoriums, bei dem auch Mitglieder des Tanzensembles mitwirken, ist Choreograph Sven Grützmacher.

„Die Weisheit ruft...“ und alle sind auf der Jagd nach ihr: Studenten, Handwerker, Gelehrte, Künstler. In dem Oratorium entsteht ein Streit, wer am Besten geeignet wäre, Gott und die Welt zu begreifen. Doch schon bald wird in einer verwirrend vielfältigen und widersprüchlichen Welt klar, dass eine endgültige Sicherheit menschlicher Erkenntnis überhaupt nicht möglich ist. Da rückt ein magisches Weisheitsspiel in den Mittelpunkt, bei dem eine junge Studentin intuitiv die höchste Punktzahl erreicht. Als geheimnisvoller Begleiter hilft ihr Philosoph Cusanus. Nun wird klar: Das menschliche Wissen ist nichts als eine Mutmaßung.

Die nächste „Cusanus“-Aufführung beginnt am heutigen Dienstag, 27. November, 20 Uhr, Großes Haus. Im Dezember stehen zwei Termine auf dem Spielplan: Freitag, 14., 20 Uhr, sowie Samstag, 29., 19 Uhr. Jeweils 30 Minuten vor Beginn findet eine Werkeinführung statt.