Alt, wertvoll, beschädigt, sucht...

Eselsohren, eingerissene Seiten, ausgeblichener Text: Zerschlissene Bücher sind für viele Leser ein Ärgernis und trüben den Genuss. Mit dem Kauf eines neuen Exemplars lässt sich das Problem schnell beheben. Doch je älter und aufwendiger die Gestaltung der Bücher, desto schwieriger ist die Wiederbeschaffung.

Im Falle von jahrhundertealten Handschriftenkodizes, wie sie in der Stadtbibliothek an der Weberbach lagern, ist Ersatz sogar unmöglich, denn es handelt sich um Unikate. Damit das überlieferte Wissen und die einmalige Kunstfertigkeit, mit der Manuskripte hergestellt wurden, nicht unwiederbringlich verloren gehen, sind aufwendige Restaurierungsarbeiten an den Schriftstücken nötig, die sich die Bibliothek finanziell nicht alleine leisten kann.

Vor diesem Hintergrund bietet die Stadtbibliothek Buchpatenschaften für zahlreiche Kodizes an: Interessenten können die Restaurierungskos-ten einer ausgewählten Handschrift übernehmen und so den Fortbestand des weltweit bekannten Trierer Bestands sichern.  Buchpaten haben die Möglichkeit, bei der Restaurierung „ihres“ Buches dem Experten über die Schulter zu schauen.

Bei den zur Auswahl stehenden Manuskripten handelt es sich überwiegend um Handschriften, die aus der Klosterbibliothek St. Matthias stammen. Sie enthalten zum größten Teil Predigtsammlungen und Kommentare zu bestimmten biblischen Texten, wie einen Kodex aus dem 12. Jahrhundert, der Haimo von Halberstadts Kommentare zu den Paulus-Briefen zeigt. Bei den meisten der zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert entstandenen Kodizes müssen Buchblöcke gereinigt, Risse und Fehlstellen gesichert und beschädigte Ledereinbände restauriert werden.

Einen Überblick über die zu restaurierenden Werke bietet die Broschüre „Aus dem Tresor – Wertvolle restaurierungsbedürftige Handschriften der Stadtbibliothek Trier“, die über die Ansprechpartner Bärbel Eich (0651/718-4426) und Ted Schirmer (0651/718-1425) bezogen werden kann.

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