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20.03.2007

Alles andere als "alter Kram"

Liebevoll restauriert und auf Hochglanz poliert wurde das Kabinettschränkchen aus dem Jahr 1600, das vorher ziemlich mitgenommen aussah.
Liebevoll restauriert und auf Hochglanz poliert wurde das Kabinettschränkchen aus dem Jahr 1600, das vorher ziemlich mitgenommen aussah.
Am 13. Mai ist es soweit: Das originale Marktkreuz ist endlich wieder im Stadtmuseum zu bestaunen. Künftig wird es zusammen mit den Steipenfiguren des 15. Jahrhunderts und den Brunnenfiguren des 16. Jahrhunderts, die auf dem Trierer Hauptmarkt durch Kopien ersetzt wurden, im so genannten Trebeta-Saal im Erdgeschoss des Museums zu sehen sein. Weitere Höhepunkte aus der stadtgeschichtlichen Sammlung finden in großen Vitrinen ihren Platz, darunter kostbares Porzellan aus der Trierer Porzellanmanufaktur und wertvolle Ostasiatika.

Von Renaissance bis heute

„Der Trebeta-Saal wird dem Besucher beim Eintritt in das Museum einen ersten Eindruck über die umfangreichen Sammlungen des Hauses geben“, so die Museumsleiterin Dr. Elisabeth Dühr. Allein die Gemäldesammlung umfasst Werke von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert. Viele der Bilder, aber auch der Skulpturen und Möbel, wurden aufwändig restauriert und präsentieren sich nach der Wiedereröffnung in neuem Glanz. Darunter auch das Gemälde eines anonymen Malers aus dem frühen 18. Jahrhundert, das den Heiligen Simeon, Namensgeber des Stifts, als Eremit zeigt. „Das Gemälde wurde erst kürzlich entdeckt und war in einem prekären Zustand. Restaurierungsmaßnahmen waren zum Erhalt dringend notwendig“, erklärt Christl Lehnert-Leven, die zusammen mit Professor Frank Hirschmann die Neueinrichtung der Sammlungsausstellung betreut. „Viele Stücke können jetzt erstmals gezeigt werden“, so Hirschmann. So verhält es sich auch mit einem Schränkchen, das neben Nautilusschalen und Elfenbeinarbeiten im barocken Kuriositätenkabinett zu sehen sein wird. „Das Möbel ist quasi die Miniaturausgabe einer Wunderkammer, in dem unter anderem Münzen und Gemmen aufbewahrt wurden“, erläutert Lehnert-Leven.

Wertvolle Porzellansammlung

Ein Sammlungsschwerpunkt des Hauses liegt auf den Porzellanerzeugnissen aus der Trierer Porzellanmanufaktur. Die umfangreichen Bestände setzen sich sowohl aus Stiftungen als auch aus Ankäufen zusammen. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wurde eines der Highlights, ein Service mit Trier-Ansichten, aus Privatbesitz erworben. „Ansichten der Trierer Baudenkmäler und Antiken gehören damals wie heute zu den beliebtesten Motiven, nicht zuletzt der Moseltourismus förderte diese Mode erheblich“, sagt Dr. Gregor Scherf, der im Haus für die Porzellansammlung zuständig ist.

Auch heute noch zählen die Services zu gern gesehenen Mitbringseln. Im künftigen Museumsshop wird es eine Auswahl von Repliken geben. Bereits vor der Eröffnung sind einige Stücke im Online-Shop unter www.museum-trier.de/shop erhältlich.