Kunstfest Weimar 2015 – das sind 17 Tage mit wegweisenden künstlerischen Arbeiten, mit Aufführungen zwischen Konzert und Tanz, Bildender Kunst und Theater, mit internationalen Gastspielen und einheimischen Entdeckungen. Das Programm besteht zu einem großen Teil aus Neuproduktionen, die – gemeinsam mit engagierten Partnern – eigens für das Kunstfest in Auftrag gegeben wurden.
Die Kunst vergangener Epochen mag in Weimar eine große Rolle spielen – mit 26 Produktionen, darunter drei Ausstellungen, und etwa 67 Veranstaltungen an ganz verschiedenen Orten der Stadt tritt das Kunstfest den Beweis an, dass auch die Kunst der Gegenwart in Thüringen ihren festen Platz hat. Dass angesichts des Ortes, an dem das Kunstfest Weimar stattfindet, die Frage besonders interessiert, wie heutige Generationen von Künstlern mit der Vergangenheit umgehen, ist dabei kein Widerspruch.
70 Jahre nach Kriegsende setzen sich gleich zwei neue Inszenierungen mit dem Nationalsozialismus auseinander. Das bekannte Theaterkollektiv „Rimini Protokoll“ begibt sich auf
eine Spurensuche nach Hitlers Buch „Mein Kampf“, während der Komponist Frederic Rzewski für sein Musiktheaterwerk „Der Triumph des Todes“ den unter dem Eindruck der Auschwitz- Prozesse entstandenen Text „Die Ermittlung“ von Peter Weiss als Ausgangspunkt wählte.
Mit ausgewählten internationalen Gastspielen bringt das Kunstfest ein Stück Welt nach Weimar: Der libanesische Künstler Rabih Mroué zeigt seine berührende Theaterarbeit „Riding on a Cloud“. Der Ballettabend „Spirit“ aus Göteborg vereint neue Stücke von Sidi Larbi Cherkaoui und Saburo Teshigawara, zwei der derzeit bekanntesten Choreografen. Mit Jan Martens stellt das Kunstfest einen Shooting-Star der europäischen Tanzszene in Thüringen vor. Es hat zugleich die Aufgabe, vielversprechenden Künstlerinnen und Künstlern aus der Region eine Plattform zu bieten. Daher wird das Kunstfest mit einem Konzert der „STÜBAphilharmonie“, Thüringens jungem Orchester, eröffnet. Auch Studierende der Weimarer Bauhausuniversität entwickeln neue Arbeiten für das Festival. Erstmals stehen mit Audrey Deros „Hip Hip Hip! Box“ und „Jacobsneus“ von Studio Orka Projekte für Kinder und ihre Familien auf dem Programm. Die
Gesamtübersicht steht im Internet: www.kunstfest-weimar.de.