Sprungmarken
05.04.2022

Abschied aus dem Brennpunkt

OB Wolfram Leibe überreicht Sebastian Schön (2. v. l.) eine Dankurkunde. Baudezernent Andreas Ludwig (r.) und Melanie Neises (l.) als Vertreterin des Personalrats komplettieren das Abschiedskomitee.
OB Wolfram Leibe überreicht Sebastian Schön (2. v. l.) eine Dankurkunde. Baudezernent Andreas Ludwig (r.) und Melanie Neises (l.) als Vertreterin des Personalrats komplettieren das Abschiedskomitee.

Die Arena, das Südbad, die Feuerwache II: Wenn Sebastian Schön die Projekte aufzählt, an denen er als Architekt, Bau- oder Amtsleiter beteiligt war, klingt das wie ein „Best of" der modernen öffentlichen Architektur in Trier. Mit einem Großprojekt fing seine Laufbahn bei der Stadt 1996 auch an: „Meine erste Aufgabe war das Raumprogramm und die Ausstattung der städtischen Einrichtungen im Palais Walderdorff", erinnert sich der 65-Jährige, der seit 2020 Leiter der Gebäudewirtschaft war und jetzt von OB Wolfram Leibe und Baudezernent Andreas Ludwig in den Ruhestand verabschiedet wurde. Zu Schöns Lieblingsprojekten in den letzten Jahren gehören die neuen Sporthallen in Holzbauweise in Euren und Feyen.

Schön begann bei der Stadt als Architekt im Hochbauamt, wechselte 2005 zum Strategischen Gebäudemanagement. 2015 folgte die Rückkehr ins Hochbauamt, das zwischenzeitlich als Gebäudewirtschaft firmierte. Dass das öffentliche Bauwesen unter ständiger Beobachtung steht, mit knappen Kassen zu kämpfen hat und vor unliebsamen Überraschungen, wie zum Beispiel die Schließung vieler maroder Turnhallen 2015, nicht gefeit ist, ist kein Geheimnis. OB Wolfram Leibe betonte: „Es gibt Jobs, bei denen man immer im Brennpunkt steht und selten Lob bekommt. Sie haben diese Aufgabe mit viel Mut und Menschlichkeit richtig gut hinbekommen."

Sebastian Schön stammt aus der Region Temesvár in Rumänien, wo er in den 1980er Jahren bereits als Architekt arbeitete. 1989 flüchtete er mit seiner Frau über Jugoslawien nach Deutschland. Als deutschstämmiger Rumäne bekam er schnell einen deutschen Pass. Nach Trier kam Schön über eine Vermittlung des Arbeitsamts: „Die vielen römischen Bauten hatten es mir sehr angetan, daher fiel die Entscheidung für Trier nicht schwer." Im Ruhestand will Schön vor allem seine leidenschaftlich betriebenen Hobbys Malerei und Fotografie weiterverfolgen.