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01.09.2015

A.R.T.-Kundencenter ab Ende 2015 in Trier-Nord

Der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier, der ab 1. Januar 2016 für alle abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen in der Region zuständig ist, wechselt Ende 2015 mit seinem Kundenzentrum in das Gebäude Metternichstraße 33. Zudem gibt er seinen Verwaltungs- und Logistiksitz in Trier-Süd bis Ende 2019 auf. Er soll ebenfalls in die Metternichstraße in Trier-Nord wechseln.

Auslöser für den Umzug war, dass die Stadt im Rahmen des Bebauungsplans „Gerberviertel“ eine Wohnbebauung auf der bisher von der A.R.T. genutzten Fläche vorsieht. Die für den Wegzug aus der Löwenbrückener Straße erforderlichen Flächen in der Metternichstraße wurden 2013 und 2015 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und 2014 von der Josef-Seibel-Gruppe (Romika) erworben. Damit stehen insgesamt rund fünf Hektar zur Verfügung.

Das früher von der Josef-Seibel- Gruppe genutzte Gebäude Metternichstraße 33 wird für rund eine Million Euro als neues Kundenzentrum hergerichtet. Außerdem sind die Abteilungen Gebäudemanagement und Schulen, Rechnungs- und Gemeindeprüfungsamt sowie Veterinäramt der Kreisverwaltung bereits in das erste und zweite Obergeschoss eingezogen. Das Kundenzentrum im Erdgeschoss mit Abfalltelefon, Veranlagung und Zweckverbandskasse soll ab Jahresende zentraler Anlaufpunkt in allen abfallwirtschaftlichen Fragen und Belangen für die rund 520.000 Kunden des erweiterten A.R.T. sein. In das Kundenzentrum ziehen in dem jetzigen ersten Schritt 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Bei dem Ausbau legt A.R.T.-Geschäftsführer Max Monzel großen Wert darauf, die historische Bausubstanz, die nach den vorangegangenen Umbauten noch erhalten blieb, in das Nutzungskonzept zu integrieren.

Zudem wird das Kundenzentrum so errichtet und betrieben, dass es wirtschaftlich, ökologisch, gesellschaftlich und städtebaulich gleichermaßen zukunftsfähig ist. So werden – wo immer möglich – wiederaufbereitete oder recycelte Baustoffe verwendet. Als Beispiele nennt Monzel Dämmstoffe aus wiederverwerteten Holzfasern und Ziegelsteine aus Abbruchhäusern für den Innenausbau. „Auch bei den Büromöbeln folgen wir der Maxime ,Neu muss nicht automatisch besser‘ sein. Wir haben eine hochqualitative Büroausstattung ausgeschrieben, die möglichst gebraucht sein soll“, erläuterte Monzel bei einem Rundgang durch das 600 Quadratmeter große Kundenzentrum. Bei der Gestaltung der Räume habe man sich eng mit den Mitarbeitern abgestimmt und ihre Bedürfnisse berücksichtigt.

Kompletter Umzug bis Ende 2019

Als nächster Schritt ist ein Neubau auf dem Gelände Metternichstraße 35 geplant. Hier sollen vor allem die logistischen Einheiten des A.R.T. mit 40 Abfallsammelfahrzeugen und mehr als 100 Fahrern und Werkern untergebracht werden, die ebenfalls zurzeit in der Löwenbrückener Straße angesiedelt sind. Im Rahmen der gestellten Bauvoranfragen sind dafür allerdings aufgrund des fehlenden Bebauungsplans noch einige Fragen zu klären. Zum einen steht noch die Entscheidung der Stadt zur Neuansiedlung der Stadtreinigung, des Grünflächen- und des Tiefbauamts mit Bauhof und Werkstätten aus.

Zum anderen hat die Bebauung der heutigen Brachfläche in der Metternichstraße 35 Auswirkungen auf Infrastrukturvorhaben der Stadt. Die bereits früher diskutierte Ortsumgehung Kürenz, der neue Bahnhaltepunkt Trier-Nord, der Ausbau der Metternichstraße zur Hauptverkehrsachse sowie die Erschließung des hinter der Bahn liegenden Ehm-Geländes haben Auswirkungen auf die als Logistikzentrum und Betriebshof bebaubaren Flächen.

Synergien nutzen

Die Verbandsversammlung als oberstes A.R.T.-Organ hat in den letzten Jahren wiederholt eine Entscheidung gefordert und gleichzeitig die Bereitschaft signalisiert, für die städtischen Ämter gemeinsam nutzbare Gebäude in der Metternichstraße 35 zu errichten. Aus der Sicht des A.R.T. ist die Hebung von Synergien zwischen operativen Ämtern der Stadt und dem A.R.T. sinnvoll und war ein wesentliches Argument für den Verbleib des Zweckverbands mit den Bereichen Verwaltung und Logistik in Trier.

Auch für das Entsorgungs- und Verwertungszentrum (EVZ) Mertesdorf ergeben sich in absehbarer Zeit deutliche Änderungen. Es wird weiter zu einem regionalen Zentrum für Abfallwirtschaft und Nachhaltigkeit ausgebaut. „Dazu gehört ein neuer Gebäuderiegel mit Verwaltungsgebäude, Sozialräumen, Werkstätten und überdachter Waage, der den neuen Anforderungen an den erweiterten A.R.T. im Sinne der Nachhaltigkeit gerecht wird“, betont Monzel.