Sprungmarken
19.06.2007

830 Kilometer in acht Tagen

2006 führte die Strecke der Tour d’Europe unter anderem durch das Kylltal.
2006 führte die Strecke der Tour d’Europe unter anderem durch das Kylltal.
Das Thema Doping liegt nicht erst seit den Geständnissen einiger Telekom-Stars wie ein Schatten über dem Profiradsport. Dass es auch anders geht, beweist Jahr für Jahr die „Tour d’Europe Fair Play“ in der Großregion. Ganz ohne Wettkampf- und Konkurrenzdenken, dafür mit viel Teamgeist und Fairness werden in der kommenden Woche auch zehnjährige Kinder die bis zu 120 Kilometer langen Tagesetappen bewältigen.

Insgesamt 830 Kilometer liegen vor  den 250 Jugendlichen, Lehrern und Betreuern aus vier Ländern und 40 Schulen, darunter die Trierer Gymnasien AVG und FWG sowie die Privatschule St. Maximin. Auch ein Team der Trierer Sportakademie ist dabei. Der Start ist am Samstag, 23. Juni, in Daun, weiter geht es über Eupen, St. Vith, Neuerburg, Arlon, Luxemburg, Rehlingen, Saarbrücken, Pirmasens, Herxheim, Worms, Mainz, Bad Kreuznach und Kirn zum Zielort Trier, wo die Jugendlichen am Samstag, 30. Juni, um 15.30 Uhr im Moselstadion erwartet werden. Ausgerechnet am letzten Tag erwartet die jungen Sportler mit 714 Metern der höchste Berg der Tour.

Eine Schule für Rubona

Bei dieser neunten Tour d’Europe Fair Play sollen die Jugendlichen auch für Fairness, Völkerverständigung und Gewaltfreiheit in Sport und Gesellschaft sensibilisiert werden. Im Begleitprogramm spielt auch das Thema Doping eine wichtige Rolle.

Auf der Fahrt sammeln die Schüler für ein Schulbau-Projekt der Deutschen Welthungerhilfe und des Minis-teriums des Innern und für Sport von Rheinland-Pfalz im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda. In dem Dorf Rubona sollen die 820 Kinder wieder ihre Grundschule besuchen können. Fünf neue Klassenzimmer sollen die alten baufälligen ersetzen. Danach sollen weitere beschädigte Räume saniert werden. Klaus Klaeren, einer der Organisatoren der Tour, besuchte im Februar das Projekt in Ruanda: „Es ist toll zu sehen, wie die Menschen ihre eigene Zukunft aktiv mitgestalten. Durch funktionsfähige Schulräume bekommen auch die Kinder wieder die Chance, mit einer soliden Grundbildung die Basis für ein eigenständiges Leben zu legen.“ Erstmals werden in diesem Jahr drei Studenten aus Ruanda die Fahrt in Angriff nehmen. Auch von der brandenburgischen Sportakademie in Potsdam haben sich Gastradler angesagt. „Wir hoffen, dass wir über diese Partnerschaft in den nächsten Jahren auch Polen und andere osteuropäische Länder für die Fair-Play-Tour gewinnen können“, so Klaeren.

Jugendsportfest im Moselstadion

Im Moselstadion wird den Teilnehmern der Fair-Play-Tour am 30. Juni ein großer Empfang bereitet, denn dort findet gleichzeitig ein internationales Fest der Sportjugend Rheinland-Pfalz statt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Georg Bernarding und Landrat Günther Schartz treten allein 65 Fußballmannschaften – von den Bambini bis zu den D-Junioren – gegeneinander an. Auch der Handball-, Hockey-, Leichtathletik- und Basketballnachwuchs spielt Turniersieger aus. „Im Vordergrund stehen aber Spiel, Spaß und das gegenseitige Kennenlernen“, erklärt Sportkreisjugendwart Michael Maxheim. Er erwartet zu der Veranstaltung rund 1000 Kinder.