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12.06.2012

50 Millionen Euro investiert

Wogebe-Geschäftsführer Herbert Schacherer (vorn, r.) stellte Luxemburgs Wohnbauminister Marco Schank (vorn 2.v.r.) die Ringsiedlung in der Nähe des Bürgerhauses vor.
Wogebe-Geschäftsführer Herbert Schacherer (vorn, r.) stellte Luxemburgs Wohnbauminister Marco Schank (vorn 2.v.r.) die Ringsiedlung in der Nähe des Bürgerhauses vor.
Luxemburgs Wohnungsbauminister Marco Schank besuchte mit einer Expertendelegation die Wohnungsbaugenossenschaft Am Beutelweg (Wogebe), um sich über das im Nachbarland bisher noch nicht praktizierte Modell zu informieren. In einer Diskussionsrunde wies Bürgermeisterin Angelika Birk darauf hin, dass die Wogebe mit einer Durchschnittsmiete von etwa 1,60 Euro unterhalb des Trierer Durchschnitts eine wichtige Rolle bei der Versorgung von Haushalten mit geringem Einkommen spielt.

Herbert Schacherer, Geschäftsführer der Wogebe, stellte das Unternehmen und seine Rolle bei der Entwicklung des Viertels vor. Die 1991 aus einem bürgerschaftlichen Engagement heraus gegründete Wogebe habe wesentliche Beiträge zur Entwicklung eines Stadtteils geleistet, der über Jahrzehnte als sozialer Brennpunkt galt. Investitionen von rund 50 Millionen Euro hätten das Erscheinungsbild deutlich verbessert. „Da der gemeinsam erwirtschaftete Mehrwert in Genossenschaften den Mitgliedern zugewendet wird, konnte die Wogebe eine Versorgung mit Wohnraum zu Bedingungen gewährleisten, die keines ihrer Mitglieder am allgemeinen Markt sonst hätte erreichen können“, betonte Schacherer beim Besuch des Luxemburger Gasts.

Nach einer Phase wirtschaftlicher Schwierigkeiten sei die Wogebe auf dem Weg der Konsolidierung. Die Entwicklung entspreche den Planungen des von der Stadt entwickelten und in seiner Umsetzung begleiteten Sanierungskonzepts. Ihren sozialräumlichen Ansatz unterstreicht die Wogebe unter anderem als Träger des Quartiersmanagements Trier-Nord. Ende 2010 wurde ein Integriertes Entwicklungskonzept bis 2015 für das Programmgebiet Soziale Stadt im Bereich Trier-Nord vorgelegt. Der Luxemburger Gast interessierte sich bei dem Ortstermin besonders für die Umsetzung der Selbsthilfe, die Förderung von Bauprojekten, die Mitarbeiterstruktur der Genossenschaft sowie die Energieeffizienz bei Bau- und Modernisierungsprojekten.

Bei dem Modellprojekt „Neues Wohnen in der Thyrsusstraße“ will die Wogebe bis 2015 die letzten Brachflächen in diesem Viertel bebauen. Nach der Konzentration auf sozialen Mietwohnungsbau sollen auch einkommensstärkere Gruppen für das Wohnen im Nells Ländchen interessiert werden. Mit acht Haushalten hat die Wogebe eine Vorentwurfsplanung in Auftrag gegeben. Das Projekt wurde schon vor einigen Monaten bei einer Ausstellung zu neuen gemeinschaftlichen und generationsübergreifenden Wohnformen vorgestellt, die OB Klaus Jensen im Palais Walderdorff eröffnet hatte.