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26.01.2016

325 Euro pro Quadratmeter

Foto: Bautätigkeit im Gebiet Castelnau
Unter den Neubaugebieten ist das ehemalige Kasernengelände Castelnau im Süden der Stadt mit einem Quadratmeterpreis von bis zu 325 Euro am teuersten.
Die Grundstückspreise in Trier sind in den vergangenen beiden Jahren meist gestiegen. Vor allem im Zentrum und in einigen Neubaugebieten stellte der Gutachterausschuss höhere Bodenrichtwerte fest, während die Preise in städtischen Randlagen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – stabil geblieben sind. Mit Abstand am teuersten sind innerstädtische Geschäftslagen in der Fußgängerzone.

Bei beispielhaft ausgewählten Neubaugebieten bleibt Castelnau mit einem Quadratmeterpreis von 300 bis 325 Euro am teuersten. Auf dem Petrisberg kostet ein Quadratmeter 300 Euro (2014: 260), in Euren 285 (2014: 260), in Tarforst 260 (unverändert), in Irsch 210 (unverändert) und in Pfalzel 170 Euro (unverändert).

In den städtischen Randlagen stellte der Gutachterausschuss (siehe Infokasten) in den vergangenen beiden Jahren mit Ausnahme einzelner Bereiche in Ehrang, Euren und Petrisberg keine Wertänderungen fest. Während die Preise für einfache Wohnlagen in Ehrang um sieben Prozent fielen, sind für gute Lagen in Euren und am Petrisberg Wertsteigerungen von bis zu 15 Prozent festzustellen. Für Wohn- und Mischgebiete im Zentrum und in angrenzenden Vierteln im Norden, Süden und Osten gab es in den vergangenen beiden Jahren mit etwa zehn Prozent ebenfalls eine Steigerung der Bodenpreise. So kostet ein Quadratmeter in Trier-Süd 445 Euro (2014: 370) und in Trier-Ost 420 (2014: 380). Die Kaufpreise für unbebaute Grundstücke, auf denen sich der Bau von Eigentumswohnungen anbietet, liegen in den Randlagen um durchschnittlich zehn, in der Innenstadt und den angrenzenden Vierteln Ost, Süd und Nord (bis Wasserweg) durchschnittlich um 30 Prozent über den neuen Bodenrichtwerten. Die Wertsteigerungen für Eigentumswohngrundstücke sind nicht in den Bodenrichtwerten enthalten, sondern wurden vom Gutachterausschuss separat ermittelt.

Aufgefallen ist den Experten die Zunahme von Grundstückskäufen bebauter Wohnbaugrundstücke, auf denen die alten Gebäude abgerissen und neue errichtet werden. War diese Entwicklung in der Vergangenheit zumeist auf gute und damit hochpreisige Wohnlagen beschränkt, ist dies nun auch in den mittleren und mäßigen Lagen der Fall.

Die höchsten Trierer Bodenrichtwerte gelten für innerstädtische Geschäftslagen der Fußgängerzone. Sie hängen maßgeblich von den erzielten Mieten in den Erdgeschossläden ab. Das teuerste Pflaster ist der Bereich der Simeonstraße nahe dem Hauptmarkt: Hier liegt der Quadratmeterpreis bei 6900 Euro. Im Vergleich mit den 4600 Euro zum 1. Januar 2014 ist er nochmals deutlich angestiegen. In der Brotstraße kostet der Quadratmeter bis zu 5800 Euro (2014: 3600), in der Neustraße 1600 (2014: 1400).

Auch landwirtschaftliche Flächen teurer

Die Bodenrichtwerte der Gewerbebauflächen bleiben unverändert. Sie liegen in Innenstadtnähe zwischen 80 (Güterstraße) und 120 Euro pro Quadratmeter (Gerberstraße). Für große Gewerbegebiete gelten Preise von 95 Euro in Trier-Nord (Loebstraße), 80 Euro in Trier-West (Ottostraße) und 50 Euro in Euren/Zewen (Niederkircher Straße). In kleineren Gewerbegebieten wie in Irsch (Langwies) und Feyen (Auf Hirtenberg) werden 60 beziehungsweise 70 Euro pro Quadratmeter fällig.

Die Preise für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke (Acker oder Grünland) haben sich in den vergangenen zwei Jahren im Stadtgebiet um durchschnittlich 15 Prozent erhöht. Entsprechend liegen die Bodenrichtwerte zwischen 0,55 Euro pro Quadratmeter in Eitelsbach und 1,50 Euro nahe der Mosel in Ehrang oder Ruwer. Landwirtschaftlich genutzte Flächen, die ortsnah liegen und Grundstücke, die zu Erholungs-, Freizeit- oder gärtnerischen Zwecken dienen, sind ebenfalls teurer geworden. Hier stellte der Gutachterausschuss eine Wertsteigerung von bis zu zehn Prozent fest. So liegen die Bodenrichtwerte für Lagen in Kürenz und am Grüneberg bei 2,20 Euro und 3,50 Euro in Tarforst.

Bei Kleingärten wurden keine Wertveränderungen festgestellt: Die Bodenpreise liegen zwischen sieben Euro pro Quadratmeter in Ruwer und neun Euro in der Aulstraße. Die Preise für private forstwirtschaftlich genutzte Waldflächen bleiben ebenfalls unverändert: Sie liegen zwischen 0,30 Euro in Zewen, Pfalzel, Irsch und St. Matthias und werden teurer in der Nähe von Wohngebieten (3,50 Euro in Filsch und Ehrang) bis hin zu fünf Euro am Petrisberg.

Im Detail

  • Bodenrichtwerte geben einen durchschnittlichen Bodenwert für Grundstücke mit gleichen Nutzungs- und Wertverhältnisse innerhalb bestimmter Zonen an.
  • Sie werden alle zwei Jahre beschlossen.
  • Verantwortlich ist ein Gutachterausschuss, bestehend aus Architekten, Bauingenieuren, Immobilienbetriebswirten und weiteren Experten.
  • Einsicht in die Bodenrichtwerte in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses (Amt für Bodenmanagement und Geoinformation, Hindenburgstraße 2) Montag bis Freitag, 8.30 bis 12, Donnerstag, 14 bis 16 Uhr. Kostenlose telefonische Auskünfte unter 0651/718-3693, zwischen 10 und 12 Uhr, für durchschnittliche Richtwerte in einzelnen Stadtteilen. Anträge für gebührenpflichtige schriftliche Auskünfte per Fax an 0651/718-3692.