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05.02.2013

280.000 Euro Entlastung

An der Heiligkreuzer Trevererschule stehen nachmittags Kleinbusse bereit, um die Kinder und Jugendlichen in zahlreiche Orte der Region Trier zu bringen. In einem Fahrzeug finden zwei bis drei Schüler mit ihrem Rollstuhl Platz.
An der Heiligkreuzer Trevererschule stehen nachmittags Kleinbusse bereit, um die Kinder und Jugendlichen in zahlreiche Orte der Region Trier zu bringen. In einem Fahrzeug finden zwei bis drei Schüler mit ihrem Rollstuhl Platz.
Die Landkreise der Region Trier beteiligen sich künftig mit rund 280.000 Euro pro Jahr an den Beförderungkosten für Kinder und Jugendliche, die in verschiedenen Trierer Förderschulen unterrichtet werden. Diese Änderung des Schulgesetzes, die rückwirkend zum 1. August 2012 in Kraft trat, nahmen der Steuerungs- und der Schulträgerausschuss jetzt zur Kenntnis.

Damit leisten die Umlandkommunen erstmals einen finanziellen Beitrag zu den Fahrtkosten „ihrer“ Schüler. Das bedeutet eine substantielle Entlas-tung der Stadt, die als Träger der Schulen für den oft sehr aufwendigen Unterhalt und die Modernisierung der Gebäude verantwortlich ist.

Bei allen anderen Schulen gilt aber weiter das Standortprinzip. Im Dezember hatte der Trierer Stadtrat in einem einstimmigen Beschluss das Land aufgefordert, den Kommunen eine angemessene Finanzausstattung zu sichern. Derzeit erarbeitet eine Enquete-Kommision des Landtags Vorschläge zur Neugestaltung des kommunalen Finanzausgleichs.

Grundsätzlich ist an den Förderschulen der Transport der Kinder und Jugendlichen besonders teuer. Weil viele  auf den Rollstuhl angewiesen sind, sind zahlreiche Kleinbusse unterwegs. Zum anderen ist das Einzugsgebiet sehr groß und damit die wochentäglichen Touren besonders lang. Leicht kommen dabei 100 Kilometer zusammen. Das gilt in Trier besonders für die Trevererschule für Körperbehinderte: Dort stammen nur 24 Prozent der Kinder und Jugendlichen aus der Stadt, aber 55 Prozent aus dem Kreis Trier-Saarburg und 17 Prozent aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich. Ahnlich sieht es  bei der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule für Gehörlose aus. Dagegen kommen in der Medardschule in Trier-Süd alle Schüler aus der Stadt.

Die von den Ausschüssen zur Kenntnis genommene Regelung gilt zeitlich unbeschränkt für die Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule. Die Trevererschule wird dagegen in absehbarer Zukunft ihren Neubau in Schweich beziehen. Dann beteiligt sich die Stadt anteilig an den Transportkosten für ihre Schüler und erstattet dem Landkreis Trier-Saarburg die entsprechenden Ausgaben.

Der Stadtrat hatte im vergangenen Juni grünes Licht für den Umzug gegeben und die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Kreis die Trägerschaft übernimmt. Die 44 Jahre alte Trevererschule in Heiligkreuz ist zu klein und partiell in schlechtem Zustand. Dort werden knapp 100 Schüler unterrichtet, die teilweise mehrfach behindert sind. In Trier war die Suche nach Alternativstandorten erfolglos geblieben.