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20.10.2015

15.000 Lkw-Ladungen Abfall ziehen um

A.R.T. verlagert Deponie im EVZ Mertesdorf zum Schutz der Umwelt

Radlader und Bagger transportieren auf dem Gelände des Entsorgungs- und Verwertungszentrums Mertesdorf (EVZ) den Müll von der alten in die etwa 500 Meter entfernte neue Deponie. Foto: A.R.T.
Radlader und Bagger transportieren auf dem Gelände des Entsorgungs- und Verwertungszentrums Mertesdorf (EVZ) den Müll von der alten in die etwa 500 Meter entfernte neue Deponie. Foto: A.R.T.

Bis in die frühen 90er Jahre hinein wurde der Abfall im Entsorgungs- und Verwertungszentrum Mertesdorf (EVZ) ohne besondere Schutzmaßnahmen abgekippt und verdichtet. Um Umweltschäden zu vermeiden, wird die betroffene Deponie nun umgelagert. Durch die Maßnahme wird Platz für eine Waage und Biomüll frei.

Heute ist das EVZ Mertesdorf eine Vorzeigeeinrichtung. Unter der Regie des Zweckverbands Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T.), der das EVZ trägt, werden Papier, Metall, Plastik und vieles mehr recycelt sowie Giftstoffe korrekt entsorgt. Nicht-wiederverwendbarer Haushaltsmüll wird in einer Trocknungsanlage zu Brennstoff. 1978 war das noch nicht so. Ohne jegliche Bodenabdichtung wurden Haushalts- und Gewerbeabfälle einfach unsortiert abgekippt. Vorhandene Grundwasserquellen wurden mit Schotter und Folie abgedeckt. Und genau diese unsachgemäße Abdeckung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Problem für die Deponie entwickelt, da eindringendes Wasser Giftstoffe aus den Abfällen herauslösen konnte. Trotz umfangreicher Filtermaßnahmen kann eine Kontamination des Grundwassers nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund wird der fast 40 Jahre alte Müll bis Anfang 2016 im Rahmen einer 5,2 Millionen Euro teuren Maßnahme auf eine korrekt abgedichtete Deponie auf dem Gelände des EVZ Mertesdorf verlagert.

„Die Maßnahme findet in enger Abstimmung mit den umliegenden Ortsgemeinden und deren Anwohnern statt“, berichtet A.R.T.- Geschäftsführer Dr. Max-G. Monzel, „Vor allem die Themen Geruchsbelästigung und Gasemission wurden intensiv erörtert und unterliegen einem umfassenden Monitoring.“ Tatsächlich riecht der Müll kaum, auch wenn man direkt vor der bunten Mischung aus Holz, Folien, Papier und allen erdenklichen Materialien steht.

Der Müll wird von Baggern in große Radlader geschaufelt, die ihre Ladung etwa 500 Meter von der alten Deponie entfernt in der neuen abladen, die sowohl von oben als auch von unten aufwendig mit Folien, Ton und Erde abgedichtet wird. Große Gegenstände wie Stahlträger oder Autoreifen werden direkt durch die Bagger aussortiert. Ein komplettes Recycling des Mülls rentiert sich zur Zeit nicht, ist in Zukunft aber noch immer möglich. Eine Verbrennung des Mülls hätte ein Vielfaches der Umlagerung gekostet.Auf der vier Hektar großen Fläche, die durch die Maßnahme auf der alten Deponie frei wird, soll zukünftig eine neue Betriebsfläche für die Bioabfallverwertung liegen, in der Monzel die Zukunft des A.R.T. sieht. Auch eine weitere Lkw-Waage wird gebaut.

Die Umlagerung in Mertesdorf ist auch die Generalprobe für die Deponie Saarburg, die ähnlich mangelhaft abgedichtet ist. In den nächsten Jahren sollen die 300.000 Kubikmeter Abfall, die dort deponiert sind, ebenfalls nach Mertesdorf verbracht werden. Eine Mammutaufgabe für den  A.R.T, der ab Anfang 2016 Abfallwirtschaft Region Trier heißt, da er um die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel erweitert wird.