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08.04.2008

100 werden tut nicht weh

Bürgermeister Georg Bernarding gratuliert Anna Heckmann an ihrem Ehrentag und gibt ihr ein Geburtstagsküsschen.
Bürgermeister Georg Bernarding gratuliert Anna Heckmann an ihrem Ehrentag und gibt ihr ein Geburtstagsküsschen.
„Ich habe ein bisschen Angst gehabt vorm 100sten, aber es hat ja gar nicht weh getan“, sagt Anna Heckmann aus Pfalzel, die vergangene Woche runden Geburtstag feierte. Bürgermeister Georg Bernarding gratulierte ihr und überbrachte die Glückwünsche der Stadt und des Ministerpräsidenten. Auch Ortsvorsteher Werner Pfeiffer kam zum Gratulieren und beglückwünschte die Jubilarin im Namen der Pfalzeler Bürger.
 
Es ist nicht leicht, die 100jährige in der fröhlichen Geburtstagsrunde  auszumachen, denn ansehen kann man Anna Heckmann das ganze Jahrhundert, das sie miterlebt hat, nicht. Im Kreise ihrer Familie und Freunde fühlt sich die fitte Jubilarin sichtlich wohl. Die vielen guten Wünsche und die Geburtstagsküsschen von Bürgermeister Bernarding nimmt sie lachend entgegen.

Kino in Pfalzel

In Köllig an der Obermosel wurde Anna Heckmann am 1. April 1908 geboren. Ihre Eltern besaßen dort ein Weingut, auf dem sie als junge Frau mitarbeitete. Im saarländischen Wahlen lernte sie in der Gaststätte ihrer Schwester ihren Mann kennen, der dort als leidenschaftlicher Motorradfahrer öfter einkehrte. Das junge Paar zog später ins saarländische Schwar-zenholz, wo ihre Tochter Helga zur Welt kam. „Es war schön dort, aber mich hat es zurück an die Mosel gezogen“, sagt Anna Heckmann.

Daher ging die Familie Ende der 50er Jahre nach Pfalzel und baute dort ein Haus. Gemeinsam eröffnete sie 1959 ein Kino mit mehr als 250 Plätzen, das bei den Pfalzelern sehr beliebt war. „Immer, wenn der Tag beginnt“ mit Ruth Leuwerik war der erste Film damals, erinnert sich Nachbarin Thea Schmidt – für sie war das Kino in der Nachbarschaft ein Erlebnis. „Es war ein sehr modernes Kino mit einer großen Leinwand“, erinnert sich Tochter Helga Köhn, die sich darum kümmerte, aktuelle Filme auszuleihen.

An der frischen Luft und in der Natur ist Anna Heckmann besonders gern: Mit ihren 100 Jahren geht sie noch täglich zweimal spazieren, um sich fit zu halten. Früher pflegte sie den Garten und war auch in der Dorfgemeinschaft sehr aktiv. Bis vor drei Jahren lebte sie noch in Pfalzel, gemeinsam mit ihrer Tochter Helga und dem Schwiegersohn. Nun wohnt Anna Heckmann in einem Altenheim in Pölich und hat auch dort schnell Anschluss gefunden. Freundin Veronika Henn durfte an ihrem Ehrentag daher nicht fehlen.