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04.10.2016

10.473 Meilen fürs Klima

Stolz präsentieren die Kinder verschiedener Schulen ihre selbstgebastelten Plakate mit den gesammelten Meilen.
Stolz präsentieren die Kinder verschiedener Schulen ihre selbstgebastelten Plakate mit den gesammelten Meilen. Mit dabei sind auch Sophie Lungershausen (LA 21), Josefine Kraft (Broadway-Kino), Bürgermeisterin Angelika Birk und Julia Koch (ADD, v. l.).
Bereits zum sechsten Mal organisierte die Lokale Agenda 21 und das Grundschulreferat der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) gemeinsam die Kindermeilenkampagne. An der Aktionswoche hatten sich in diesem Jahr 976 Kinder aus zehn Grundschulen (Irsch, Quint, St. Peter Ehrang, St. Barbara, Keune, Zewen, Am Biewerbach, Feyen und St. Matthias) sowie aus der Kindertagesstätte Wichernhaus beteiligt. Sie bekamen für jeden umweltfreundlich zurückgelegten Weg – zu Fuß, mit dem Roller, per Rad, Bus oder Bahn – eine Grüne Meile zugeschrieben. Sinn dieser Aktionswoche ist, den Kindern die Vorzüge einer autofreien Umwelt zu vermitteln und zum Beispiel nicht unbedingt das regelmäßige „Elterntaxi“ mit der Fahrt bis direkt vor die Schultür zu beanspruchen.

Bei der Abschlussveranstaltung im Broadway-Kino begrüßte Bürgermeisterin Angelika Birk die Kinder und testete auch gleich deren Wissensstand. Die waren bestens vorbereitet und konnten einen großen Teil der Ursachen für den Klimawandel benennen, was auch Schulrätin Julia Koch von der ADD anerkennend feststellte.

Dann kam der entscheidende Moment und die Kinder übergaben ihre gesammelten Meilen an Bürgermeisterin Birk, die sie zusammen mit Agenda-Geschäftsführerin Sophie Lungershausen auf stolze 10.473 Meilen addierte. Diese werden an das Europäische Klimabündnis in Frankfurt geschickt, wo sie zusammen mit anderen Meilen aus anderen Teilen Deutschlands und des Kontinents gesammelt werden, um sie im November bei der nächsten UN-Klimakonferenz im marokkanischen Marrakesch als Beitrag der Kinder Europas zum Klimaschutz zu präsentieren.

Doch die Spannung war für die Kinder noch nicht zu Ende. Josefine Kraft vom Broadway-Kino hatte zur Belohnung noch einen Film parat. Aus einer Arte-Dokumentation „Die gefährlichsten Schulwege der Welt“ wurde am Beispiel von drei Schwestern aus Nicaragua gezeigt, welche bedrohlichen Herausforderungen Kinder anderer Länder auf sich nehmen müssen, um in die Schule zu kommen. Für sie führt der Weg in einem löchrigen Boot über den reißenden Rio Escondido. Der Fluss birgt für die Schwestern große Gefahren, denn er ist unberechenbar, vor allem zur Regenzeit. Für ihre Mitschüler führt der Weg zur Schule auf dem Landweg durch den Dschungel. Eine noch riskantere Alternative, denn dort wimmelt es vor Giftschlangen. Besonders auf dem Rückweg, wenn die Reptilien in der Nachmittagssonne aktiv werden, stellen sie eine große Gefahr dar.

Sesamriegel aus Nicaragua

Die Kinder im Kino empfanden dies als sehr eindrucksvoll. Zumal sie als kleines Dankeschön noch einen fair gehandelten Sesamriegel überreicht bekamen, der passend zum Film in Nicaragua produziert worden war.  Völlig ungefährlich, sicher und umweltbewusst wie die Kinder zum Broadway-Kino gekommen waren, ging es für sie nach dem Ende der Veranstaltung zurück zur Schule. Die Stadtwerke hatten ihnen dafür extra einen kostenlosen Bus zur Verfügung gestellt.