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28.11.2023

Viele Chancen für zusätzliche Jobs

Die Karte ziegt die Lage des Untersuchungsgebiets Kläschesberg an der Autobahn A64
Der Kläschesberg (schraffierte Flächen) zeichnet sich durch eine sehr gute Verkehrsanbindung aus, vor allem zur Autobahn nach Luxemburg. Karte: Amt für Bodenmanagement und Geo-Information

Neue Gewerbeflächen sind in Trier schon lange ein sehr knappes Gut. Um so begehrter sind daher zum Beispiel die Grundstücke im ParQ54 mit seinen 27 Parzellen. Da dieses relativ kleine Gebiet eher kleinere Firmen, vor allem im Handwerk, in Trier halten soll, werden ergänzend Flächen für größere Neuansiedlungen mit neuen Jobs benötigt. Hier bringt die Stadt die Prüfung eines konkreten Projekts auf den Weg, bei dem erneut auf die bewährte Partnerschaft mit den Stadtwerken gesetzt wird. 

Bei der Suche nach potenziellen Gewerbegebieten rückt mit dem „Kläschesberg“ eine rund 60 Hektar große Fläche zur genaueren Untersuchung in den Fokus, die sich nicht nur durch die sehr günstige Anbindung mit der Autobahn Richtung Luxemburg in der Nähe auszeichnet. OB Wolfram Leibe betonte bei einer Pressekonferenz im Rathaus: „Es ist ein Glücksfall, dass es in diesem Bereich mit den Vereinigten Hospitien nur einen Grundstücksbesitzer gibt.“

Tobias Reiland, einer der beiden Geschäftsführer der Stiftung, begrüßt das Projekt und verweist darauf, dass man schon bei ähnlichen Vorhaben mit dem Rathaus zusammengearbeitet habe. „Wir begrüßen es auch, dass die Stadtwerke als Partner dabei sind: Sie stehen für einen nachhaltigen Ansatz, zum Beispiel durch den Einsatz erneuerbarer Energie. Uns geht es bei solchen Projekten nicht darum, auf einem schnellen Weg einen schnellen Euro zu machen“, betonte er. Den Erlös aus der möglichen Vermarktung dieser Flächen, die derzeit an einen Landwirt aus Luxemburg verpachtet sind, wolle man 1:1 in die sozialen Projekte der Vereinigten Hospitien, vor allem für ältere Menschen, investieren. 

Stadtwerke-Vorstandsreferent Dr. Philip Schmit wies darauf hin, dass sein Unternehmen schon einige Erfahrungen in der Entwicklung klimaneutraler, nachhaltiger Gewerbegebiete vorweisen könne. Dieser Ansatz könnte auch am Kläschesberg zum Zug kommen, wenn die jetzt auf den Weg gebrachte aufwändige Prüfung ergibt, dass das Gebiet geeignet ist. Das integrierte Quartierskonzept umfasst die Schwerpunkte Digitalisierung, Wärme, Mobilität und Strom. Firmen könntenj bei einer Ansiedlung am Kläschesberg von günstigen Angeboten der Trierer Stadtwerke mit ihrem regional und nachhaltig produzierten Strom profitieren und hätten dadurch einen Wettbewerbsvorteil. Bei dem neuen Projekt will die städtische Wirtschaftsförderung mit Projektleiter Alexander Fisch auch von den Erfahrungen profitieren, die man beim ParQ54 in Euren gewonnen hat. Es gehört nach Angaben von Oberbürgermeister Wolfram Leibe zu den am schnellsten entwickelten Gewerbegebieten in Rheinland-Pfalz. 

Für das Projekt am Kläschesberg wurde bei der Pressekonferenz am Donnerstag ein erster Entwurf eines Zeitplans vorgelegt. Demnach könnte der Grundsatzbeschluss für vertiefende Untersuchungen zur Eignung des Geländes Anfang 2024 getroffen werden. Klar ist aber schon jetzt, dass in dem Gebiet stehende Bäume nicht gefällt werden müssen. Die genaue Kostenberechnung für das Projekt könnte im Herbst und Winter 2024/25 folgen. 

Eine Fertigstellung des Projekts wäre insgesamt in acht bis zehn Jahren möglich. Leibe deutete an, dass es auch möglich sei, mit einem Teil des Gebiets zuerst an den Start zu gehen, wenn die Erschließung erledigt sei. Nach Angaben des OB wurden die Stadtratsfraktionen über den Arbeitskreis Arbeiten und Wohnen frühzeitig in die Planung eingebunden. Man habe dort „ein Mandat für das Projekt erhalten“. 

Petra Lohse