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18.01.2024

Medardkapelle: Bauhistorie mittels QR-Code abrufbar

Die Gruppe der Projektverantwortlichen steht vor der eingerüsteten Medardkapelle. Alle halten ihre Handys in der Hand und das kleine weiße Schild, auf dem der QR-Code steht, ist an der Fassade zu erkennen.
Sie hoffen auf viele interessierte Menschen, die sich mittels des QR-Codes auf dem weißen Schild über die Historie der Medardkapelle in Trier-Süd informieren (v. l.): Dr. Barbara Weber-Dellacroce (Firma Tuomi, digitale Umsetzung), Dr. Marzena Kessler (Bauhistorikerin), Mirna Behr (Betreuerin der Kapelle), Kulturdezernent Markus Nöhl, Dr. Angelika Meyer (Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz), Elvira Classen (Leiterin Amt für Stadtkultur) und Katharina Zey-Wortmann (Leiterin Fachstelle Katholische Erwachsenenbildung Trier).

(gut) Die in Trier-Süd gelegene Medardkapelle steht unter Denkmalschutz und befindet sich im Eigentum der Stadt Trier. Um das Baudenkmal bekannter zu machen und es stärker ins Bewusstsein der Triererinnen und Trierer zu bringen, wurde es in das Programm „Kulturkapellen im Trierer Raum“ der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB Trier) aufgenommen – damit wird der historische Bau mit modernster Technik verknüpft.

Ziel des Programms ist es, Kirchenräume wiederzubeleben. Hierzu wurde an das Gebäude in der Medardstraße eine kleine Tafel angebracht, mit der es über einen QR-Code möglich ist, weitergehende Informationen zur Baugeschichte sowie zur denkmalpflegerischen Bedeutung der Medardkapelle abzurufen. Kulturdezernent Markus Nöhl, der die Aufnahme der Medardkapelle in das Programm Kulturkapellen angestoßen hat, zeigt sich vom Ergebnis sehr angetan: „Es handelt sich bei dem Programm ‚Kulturkapellen im Trierer Raum‘ um ein tolles Projekt. Es trägt dazu bei, unser kulturelles Erbe bekannter zu machen und die Kirchen und Kapellen wieder mehr zu nutzen. Es freut mich sehr, dass auch die städtische Medardkapelle in dieses Programm aufgenommen wurde.“ Gemeinsam mit den Projektverantwortlichen machte er sich vor Ort ein Bild von der Kapelle, deren Glockenturm im vergangenen Jahr saniert wurde. Da noch kleinere Restarbeiten zu erledigen sind, ist sie derzeit noch eingerüstet. Mirna Behr, ehrenamtliche Betreuerin der Kapelle, hofft darauf, dass der erste Gottesdienst in der sanierten Kapelle anlässlich des Sankt-Medard-Tags am 8. Juni stattfinden kann.

Die über den QR-Code abrufbare Präsentation gliedert sich in Kapitel zur Lage der Kapelle, zur ihrer Architektur, zum Innenraum, zu den Glasfenstern, zum Altar, zur Innenausstattung, zum Vorgängerbau sowie zum Frauenkloster, das um das Jahr 1466 an die Medardkirche angeschlossen wurde. Unter dem Stichwort Neuzeit wird über Nutzungen und Renovierungsarbeiten in der jüngsten Vergangenheit informiert. Die Texte von Bauhistorikerin Dr. Marzena Kessler sind gut verständlich und durch aktuelle und historische Fotos illustriert. Es wurde auch eine besondere Funktion eingerichtet, mit der man einen Bestandsplan mit dem Entwurfsplan zur Errichtung des Dachreiters im Jahr 1921 durch Wischen unmittelbar vergleichen kann. 

Die um 1860 errichtete Kapelle bewahrt die Tradition der im 6. Jahrhundert an dieser Stelle zu Ehren des Heiligen Medardus errichteten Kirche. Spätestens seit dem frühen 13. Jahrhundert diente das Gotteshaus als Pfarrkirche. 1803 im Zuge der Säkularisation wurde die Pfarrei aufgehoben, der Kirchenbau abgetragen und um 1860 die heute noch erhaltene Kapelle errichtet. Der quadratische Bau besitzt eine aufwändig gestaltete Straßenfassade mit Glasfenstern des überregional bekannten Trierer Künstlers Jakob Schwarzkopf sowie einen markanten Dachreiter als Glockenstuhl. 

Das Projektteam um Markus Nöhl hofft darauf, dass viele Interessierte die neue Funktion nutzen und sich somit mit neuester Technik über ein historisches Bauwerk informieren.

Hinweis an die Redaktionen:
Falls Sie das Foto in einer höheren Auflösung benötigen, schreiben Sie bitte eine Mail an presse@trier.de

 

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