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12.01.2024

Fachtag: Verdacht auf Kindes-Gefährdung schnell und umfassend klären

(pe) Auf Einladung der Jugendämter der Stadt und des Landkreises Trier-Saarburg erfuhren rund 30 Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter im Rathaussaal anhand eines Handlungsleitfadens, was bei dem Verfahren zum Kinderschutz im Detail zu beachten ist. Die Schulaufsicht ADD war durch Schulreferentin Julia Koch vertreten. Sie benannte das zentrale Anliegen: „Kinder sind immer die Verletzlichsten und bedürfen eines besonderen Schutzes. Deshalb ist es wichtig, dass Schulen ihrem ganz konkreten und gesetzlichen verankerten Schutzauftrag nachkommen.“  

Neben Koch und den Kinderschutz-Netzwerkkoordinatorinnen Elke Burchert (Stadtverwaltung) und Lena Loch (Landkreis) kümmerten sich die sogenannten „Insoweit erfahrenen Fachkräfte“ (InsoFa), Beate Walgenbach-Anheier  (Kinderschutzbund) und Annebärbel Neurohr-Marquenie  (Caritas-Beratungsstelle), um die Organisation und Vorbereitung des Fachtags. Zudem standen die Leiter der Allgemeinen Sozialen Dienste der Jugendämter, Volker Werner (Kreisverwaltung) und Stefan Zawar-Schlegel (Stadt), als Experten den Teilnehmenden Rede und Antwort.

Bei der Erläuterung des Verfahrens ging es vor allem um die Beratung zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung durch die InsoFa sowie rechtliche Fragen. Beate Walgenbach-Anheier, die durch ihre Tätigkeit beim Kinderschutzbund über viel Erfahrung verfügt, ging vor allem auf die Besonderheiten beim Verdacht eines sexuellen Missbrauchs ein. Annebaerbel Neurohr-Marquenie (Caritas-Beratungsstelle) gab den Teilnehmenden viel Raum, eigene Beispiele für Verdachtsmomente einzubringen, um in der Gruppe zu diskutieren, wann welches Vorgehen erforderlich ist. Lara Jakobs und Christina Flink brachten ergänzend die Perspektive des Allgemeinen Sozialen Dienstes im städtischen Jugendamt  für eine Kooperation mit den Schulen ein.

Nicht nur Lehrkräfte, sondern alle Personen, die beruflich  mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, haben nach dem Bundeskinderschutzgesetz einen Anspruch auf eine InsoFa-Beratung.  Anlaufpunkte sind vor allem der Kinderschutzbund Trier, die Lebensberatungen Trier, Saarburg und Hermeskeil, die Sucht-, Ehe- Familien und Lebensberatung des Diakonischen Werkes Trier und Simmern-Trarbach, die Ehe-, Familien- und Lebensberatungen des Bürgerhauses Trier-Nord und der Trierer Caritas, der Sozialdienst Katholischer Frauen, sowie die Caritas Sozialberatung in Konz. Neben einer fachkundigen Beratung zur Einschätzung einer möglichen Kindesgefährdung finden Familien hier Unterstützung. Im Kreis Trier-Saarburg bieten zudem die Sozialraumzentren Begleitung, Unterstützung und Beratung für Familien, Kinder und Jugendliche an.

In dem besonderen Fall eines Verdachts des sexuellen Missbrauchs können sich Fachkräfte neben der Beratung durch InsoFa zusätzlich durch den Kinderschutzbund als Fachstelle unterstützen lassen. Erfahrene Mitarbeitende können in Schulen oder Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen kommen, um mit betroffenen Kindern vertrauliche Gespräche zu führen. Der anfängliche Verdacht der Lehrkräfte kann über die vertrauensvolle Arbeit der Fachkräfte mit den Kindern entkräftet oder bestätigt werden.  Erhärtet sich die schreckliche Vermutung, bietet die Fachstelle eine emotionale Begleitung für das Kind an, da die Offenbarung des Missbrauchs immense Belastungen zur Folge hat.

Der Handlungsleitfaden steht unter folgendem Link auf der Seite der ADD zur Verfügung: add.rlp.de/themen/schule-und-bildung/schulorganisation/kinderschutz

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