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20.02.2024

Sieben Tage Stadtkultur: Von spirituellen Kopfständen und Brandstiftern

(gut) Antifaschistisches Yoga? Klassische Musik? Brandstifter? Das alles gibt’s – in den nächsten sieben Tagen Stadtkultur. Am Mittwoch geht’s los mit gesellschaftspolitischen Dehnübungen beim Kabarett mit Patrick Salmens „Yoga gegen Rechts“ in der Tufa. Keine Sorge, Korkmatten sind nicht von Nöten, die Verrenkungen sind eher gedanklicher Natur: Mit einer Mischung aus trockenem Humor und satirischem Scharfsinn bietet der gebürtige Wuppertaler einen Einblick in die bizarren Welten achtsamkeitsbesessener Stadtneurotiker.

Wem spirituelle Kopfstände zu strapaziös sind, der kann sich, ebenfalls am Mittwoch, der klassischen Kammermusik widmen: Das Guadagnini-Trio ist dann zu Gast im Kurfürstlichen Palais. Mit Geige, Cello und Flügel leitet das Trio durch einen Abend mit den Werken von Fauré, Turína und Bartholdy.

Ab Freitag bringt das Katz-Theater in der Tufa Max Frischs Klassiker „Biedermann und die Brandstifter“ auf die Bühne. Die Inszenierung transportiert die Geschichte des leichtgläubigen und naiven Kaufmanns Biedermann, der mutmaßlichen Brandstiftern Unterschlupf gewährt, in die Gegenwart und lädt ein zu reflektieren – über gesellschaftlich verankerte Ängste, Gutgläubigkeit und die Tendenz, die Wahrheit zu ignorieren.

Das Theater zeigt am Freitagabend in der Europäischen Kunstakademie das Schauspiel „Der Trafikant“ nach dem Roman von Robert Seethaler. Eine Geschichte voller Poesie und Witz über das Erwachsenwerden im Wien der 1930er-Jahre, die Zerbrechlichkeit von Glück und ein dunkles Kapitel der Zeitgeschichte. Erzählt wird die Geschichte des jungen Franz Huchel, dessen neue Lebenssituation und die rasanten gesellschaftlich-politischen Wandlungen den jungen Mann aus dem Gleichgewicht bringen. Rauschende Partys, champagnerperlende Melodien und spritzige Dialoge bietet die Königin der Operette „Die Fledermaus“, die am Sonntagabend im Großen Haus zu sehen ist. Lustiger, beißender, origineller und abgründiger kann Musiktheater kaum klingen.

Das Resultat einer erfolgreichen Jagd meisterhaft ins Bild gesetzt: Das „Jagdstillleben“ von Johann Zauffaly aus dem Jahr 1760 gehört zu den besonders qualitätsvollen Beispielen der Gattung und ist das einzige bekannte Stillleben des Malers. Das Gemälde steht im Mittelpunkt eines Vortrags des Kunsthistorikers Dr. Richard Hüttel am Dienstagabend, 27. Februar, im Stadtmuseum Simeonstift. Der Termin der Reihe „Werkbetrachtung“ beleuchtet die Geschichte des Gemäldes und die bewegte Biografie des Künstlers, der von Trier aus nach London weiterzog und in England zu einem der erfolgreichsten Maler des Landes wurde.

Bands aufgepasst: Ab sofort könnt ihr Euch für einen ganz besonderen Auftritt auf Deutschlands ältester Brücke – der Römerbrücke – bewerben: Die TTM sucht für das „Brückenglück“-Fest, das im vergangenen Jahr Premiere feierte und dieses Jahr auf zwei Abende ausgedehnt wird, noch Bands für den 1. und 2. Juni.

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