Sieben Tage Stadtkultur: Närrinnen und Narren erobern die Stadt

(gut) Helau und maju! Die nächsten sieben Tage Stadtkultur stehen ganz im Zeichen von Karneval – übrigens seit 2015 als immaterielles Unesco-Kulturerbe anerkannt. Ab Weiberdonnerstag beherrscht das närrische Treiben die Trierer Straßen und Plätze. Mit der Prinzenproklamation um 11.11 Uhr auf dem Hauptmarkt wird der Straßenkarneval in Deutschlands ältester Stadt feierlich eröffnet.

Weiteres Highlight der Session ist natürlich der Rosenmontagsumzug quer durch die Innenstadt – in diesem Jahr ziehen die bunten Wagen und Fußgruppen ab 12.11 Uhr unter dem Motto „Gäggisch wie nie onnerm Säulenmarie“ von Trier-Süd bis zur Arena, wo als Finale die große Abschlussparty steigt.

Wer mit Fastnacht nicht allzu viel anfangen kann, für den bieten die nächsten sieben Tage Stadtkultur natürlich Alternativen: Am Sonntagnachmittag bietet das Stadtmuseum zum Beispiel eine Themenführung durch die Ausstellung „Tell me more“ ein. Über 200 Gemälde hängen in der Sonderausstellung – für einen Restaurator bedeutet das in erster Linie: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Dimitri Scher lädt ein zu einem Rundgang auf den Spuren der Restaurierung.

Am Beispiel der ausgestellten Gemälde gibt er anhand zahlreicher Anekdoten und Erzählungen einen Blick hinter die Kulissen seines Handwerks, zeigt typische Schadensbilder und Wege ihrer Reparatur und gibt interessierten Laien Hinweise zur Begutachtung von historischen Kunstwerken.

Eine Weinprobe im Museum? Das geht! Am Dienstagabend, 13. Februar, lädt Weinexperte Dr. Stephan Reuther zu einer kommentierten Weinprobe vor dem Gemälde „Weinstand“ der Trierer Künstlerin Martina Diederich ein: Nach einer kurzen Führung zum Thema Wein erwartet die Teilnehmer eine genussvolle Entdeckungsreise durch die Weinregion. Eine Anmeldung unter stadtmuseum@trier.de oder 0651/718-4159 ist erforderlich.

Bis April ist es zwar noch etwas hin, aber wer auf Nummer sicher gehen will, sichert sich schon jetzt Tickets für die „Trier für Treverer-“Wanderung „Schusterskreuz und Augenscheiner“ am Samstag, 13. April. Naturerlebnisbegleiter Ralf Richardt zeigt den Teilnehmenden in dieser eigens zum zehnten Geburtstag des Moselsteigs konzipierten Wanderung, was es mit dem Schusterskreuz und dem Augenscheiner auf sich hat. Die Gruppe wandert vom Weißhauswald in Richtung Biewer und auf dem Felsenpfad zurück. Unterwegs gibt es eine zünftige Porz Viez und am Ende einen deftigen Eintopf zur Stärkung. Die rund acht Kilometer lange Wanderung besitzt einen mittleren Schwierigkeitsgrad und dauert inklusive zweier Einkehrrunden rund drei Stunden. Tickets gibt es unter www.ticket-regional.de.

Auch im Theater Trier ist spürbar, dass derzeit der Karneval regiert. Die nächste Vorstellung findet am Freitag, 16. Februar, mit der komischen Oper „Falstaff“ von Giuseppe Verdi statt. Darin treffen Lebenslust auf Melancholie, Bodenständigkeit auf Draufgängertum und maßloser Genuss auf Nachdenklichkeit.