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07.09.2021

Arbeitsmarkt kam relativ gut durch die Corona-Krise

(pe) Der Arbeitsmarkt in der Stadt und der Region Trier ist bisher vergleichsweise gut durch die Corona- Krise gekommen. Dennoch sind einzelne Gruppen von den Folgen der Pandemie relativ stark betroffen, vor allem geringfügig Beschäftigte, gering Qualifizierte sowie Ausländer und Frauen. Bei den Firmen gilt das vor allem für Kleinbetriebe. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Amts für Stadtentwicklung und Statistik im Rahmen des EU-Interreg IV -Projekts „Task Force Grenzgänger 2.0“, die auch Handlungsempfehlungen gibt.

Die Experten sprechen sich unter anderem dafür aus, die digitale Infrastruktur zu stärken und den Wandel der Innenstädte, vor allem beim Einzelhandel und der Gastronomie, aktiv zu begleiten. Zudem sollen Aus- und Weiterbildungen auf den beschleunigten Wandel ausgerichtet werden, vor allem in den Bereichen IT, Gesundheit, Bau und Technik. Zudem müssen, so Sabine Borkam und Dr. Daniel Arnold als Projektbetreuer im Trierer Rathaus, rechtliche Lösungen für mobiles Arbeiten in dem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt entwickelt werden. An dem aus dem EU-Interreg IV-Programm finanzierten Projekt „Task-Force Grenzgänger 2.0“ beteiligt sich die Stadtverwaltung seit 2017.

Die Teilanalyse zu den Folgen von Corona auf den Arbeitsmarkt fasst vor allem die Ergebnisse der Studien von Dr. Yue Huang und Jonas Feld (Uni Trier) sowie der BWL-Studentin Lena Marx zusammen. Dabei bot sich die Chance, die Folgen der Pandemie für den regionalen Arbeitsmarkt relativ schnell unter die Lupe zu nehmen. Insgesamt, so Borkam, bestätigte sich die Vermutung, „dass die Pandemie wie ein Katalysator für bereits länger laufende Prozesse wirkt und sich die digitale Transformation beschleunigt“. Diese Veränderungen würden noch lange nachwirken, nicht zuletzt beim Homeoffice. Arnold weist darauf hin, dass man bei verstärktem Arbeiten zu Hause „auch längere Pendelwege in Kauf nimmt“. Die Region Trier könnte als Wohnort für in Luxemburg Beschäftigte interessanter werden, wenn die digitale Infrastruktur stimmt und rechtliche Hemmnisse beim Homeoffice für Grenzgänger abgebaut werden. Besonders unter der Krise leiden Branchen, die nicht ins Homeoffice ausgelagert werden können, wie Einzelhandel und Gastronomie. Sie spielen in Trier eine große Rolle. Hier ist der Anteil von Frauen und Teilzeitbeschäftigten relativ hoch. Von den Folgen der Krise war Trier stärker betroffen als das Umland, wobei die Werte aber immer insgesamt noch im Landesdurchschnitt liegen.

Keine Überraschung war für die Experten auch, dass die Arbeitnehmer neue Kompetenzen brauchen, vor allem in der IT und Kommunikation. Auch im Ausbildungssektor hat die Pandemie schon vorher bestehende Probleme verschärft, vor allem bei der Rekrutierung geeigneter Bewerber. Unverändert blieb dagegen die Rolle von Luxemburg als „Jobmotor“ der Region. Zwar war das Beschäftigungswachstum etwas geringer, aber im Großherzogtum dominieren mit Bank- und Finanzdienstleistungen sowie der IT Branchen, die kaum unter der Krise gelitten haben. Borkam und Arnold weisen in ihrer Abschlussanalyse für das gesamte Projekt darauf hin, dass in Luxemburg und der Region Trier die gleichen Branchen von Arbeitskräftemangel betroffen seien und es daher keine Seite weiterbringe, „sich gegenseitig Leute abzuwerben“. Vielmehr müssten sich die Anstrengungen darauf konzentrieren, die Großregion als Ganzes nach außen attraktiver zu machen. Dafür sei eine feste Einrichtung als Ansprechpartner und Koordinator sinnvoll. Weitere Informationen: https://tf-grenzgaenger-trier.de/

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