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06.12.2022

Der nächste Kaiser wartet schon

Mit der Enthüllung einer Plastik des römischen Kaisers Marc Aurel wecken OB Wolfram Leibe, Kulturdezernent Markus Nöhl, Elisabeth Dühr (Stadtmuseum), Marcus Reuter (Landesmuseum) und Staatsekretärin Simone Schneider (v. l.) die Vorfreude auf die nächste Landesausstellung in Trier.
Mit der Enthüllung einer Plastik des römischen Kaisers Marc Aurel wecken OB Wolfram Leibe, Kulturdezernent Markus Nöhl, Elisabeth Dühr (Stadtmuseum), Marcus Reuter (Landesmuseum) und Staatsekretärin Simone Schneider (v. l.) die Vorfreude auf die nächste Landesausstellung in Trier.

205.547 Besucherinnen und Besucher schauten sich in den vergangenen Monaten den „Untergang des Römischen Reichs" an. Diese Bilanz übertrifft die Erwartungen und schürt Hoffnungen auf die nächste Landesausstellung in den Trierer Museen, bei der 2025 nach Konstantin und Nero erneut ein römischer Kaiser im Blickpunkt steht.

In den letzten sechs Wochen der Ausstellung wurde es manchmal richtig eng in den drei beteiligten Museen: „Wir hatten in der Spitze 1600 Besucher am Tag", berichtete Marcus Reuter, Direktor des Rheinischen Landesmuseums, bei der Präsentation der Abschlussbilanz. Oft verstärkt sich in der Schlussphase der Andrang von Interessierten aus der Region, die sich zuvor mit einem Besuch Zeit gelassen hatten. Die Ausstellung habe aber auch überregional und international starke Beachtung gefunden, so Reuter. Es gab Gäste aus Indonesien und den USA, vor allem aber aus Frankreich und den Benelux-Staaten.

1930 Gruppenführungen

Nach Angaben von Simone Schneider, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Innenministerium, lag „Der Untergang des römischen Reichs" hinter der Documenta in Kassel und der Eröffnung des Humboldt-Forums in Berlin bei den Besucherzahlen auf Platz drei der temporären Sonderausstellungen. 1930 Gruppenführungen wurden gebucht, darüber hinaus bewunderten 337 Schulklassen die Exponate im Landesmuseum, Stadtmuseum und Museum am Dom. „Die Landesausstellung war eines der kulturellen Highlights 2022. Als Land sind wir stolz darauf, solche Projekte anbieten und damit die Menschen begeistern zu können", sagte Schneider.

Auch Weihbischof Jörg Michael Peters vom Bistum Trier freute sich über die Resonanz: „Gelobt wurden die unterschiedlichen Perspektiven. Der Blick auf die Bedeutung Triers als Bischofsstadt hat der Ausstellung eine spannende Sichtweise auf die Endzeit des Römischen Reiches hinzugefügt." OB Wolfram Leibe stellte fest: „Die Anerkennung für die Landesausstellung zeigt, wie etabliert die Stadt Trier als Standort großer Ausstellungen ist. Außerdem bietet sie als deutsches Zentrum der Antike für Schauen mit römischem Thema einen idealen Rahmen, der großen Anklang findet."

Erfolgsrezept

Grund genug, weiter mit dem Erfolgsrezept zu arbeiten und schon das nächste Projekt in den Blick zu nehmen: Da die großen Museen in Mainz und Koblenz derzeit renoviert werden, steht bereits 2025 die nächste Landesausstellung in Trier auf dem Programm. Sie widmet sich dem Kaiser Marc Aurel, in dessen Regierungszeit (161 bis 180 n. Chr.) in Trier die Porta Nigra gebaut wurde. Das Landesmuseum widmet sich dem Leben des oft als Idealbild eines Staatsmanns beschriebenen Herrschers unter der Überschrift „Kaiser, Feldherr, Philosoph". Das Stadtmuseum widmet sich dazu passend der Frage „Was ist gute Herrschaft?" Das Museum am Dom ist bei dieser Ausstellung ausnahmsweise nicht mit dabei. Die Arbeitsbelastung, in so kurzem Zeitabstand ein weiteres Großprojekt zu stemmen, sei zu groß, erklärte Direktor Markus Groß-Morgen. Hinzu komme, dass das Museum zum geplanten Thema nur über sehr wenige eigene Exponate verfüge.

Ralph Kießling