Sieben Tage Open Air-Highlights

Selbst das Altbekannte wirkt neu, wenn man es lange Zeit nicht hatte. Dennoch ruht sich die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) nicht auf der Tatsache aus, dass das Altstadtfest rund 150 Wochen lang nicht stattfinden konnte: Das Programm des dreitägigen Open Air-Highlights wartet zwar durchaus mit lieb gewonnenen Traditionen auf, verspricht aber auch Neues und Unerwartetes, nicht nur mit den Bands auf der Bühne, sondern auch mit Bändern vor der Bühne.

Das erste Novum ist bereits das Datum: Zum ersten Mal findet das Altstadtfest aus Rücksicht auf die Eröffnung der großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ vor dem Porta hoch drei Festival statt: Vom 10. bis zum 12. Juni verwandelt sich die gesamte Innenstadt in eine musikalische und genussreiche Festmeile. „Die zeitgenössische Kultur gehört ebenso zu unserer wunderschönen Stadt wie ihre Bauwerke“, beschrieb Kulturdezernent Markus Nöhl das Altstadtfest als kulturellen Bezugspunkt der Stadt. Dass es nun erstmals seit 2019 wieder stattfinden könne, sei „eine wichtige Belebung der Innenstadt und ein mehr als positives Zeichen“.

Solidaritätsbändchen

So können sich die Besucherinnen und Besucher nicht nur auf Klassiker wie Guildo Horn und Helmut Leiendecker am Sonntag sowie Frank Rohles am Samstag freuen, sondern auch auf Musikschulen und Tanzgruppen der Region, auf das beliebte Bürgerschießen, auf den Quattropole-Nachmittag am Kornmarkt und regionale Jazzkünstler in der Simeonstraße. Neu sind hingegen zahlreiche weitere Bands, die sowohl aus Trier, als auch aus dem Saarland oder dem Ruhrpott kommen, Musik auf Glasflaschen an der Porta machen, Magiervorführungen auf dem Domfreihof zeigen, Punk und Dj-Beats auf dem Viehmarkt oder frisch gewaschenen Rock und Funk auf dem Hauptmarkt spielen.

Neu sind zudem die Solidaritätsbändchen, die man ab sofort in der Tourist-Information für zwei Euro kaufen kann. Am Altstadtfest selbst wird es sie an einem TTM-Stand in der Simeonstraße sowie durch mobile Teams auf dem Festgelände geben. Der Erlös kommt der Finanzierung des Altstadtfestes zugute, die aufgrund gestiegener Kosten in fast allen Bereichen immer schwieriger wird. „Wir haben den Betrag bewusst klein gehalten, damit viele Menschen sich einbringen können“, erläutert TTM-geschäftsführer Norbert Käthler die Hintergründe. „Gleichzeitig bekommen die Spendenden einen kleinen Gegenwert in Form eines Festivalbändchens, das auch nach dem Fest ihre Solidarität und Identifikation mit dem Altstadtfest zeigt.“

30 für Trier

Auch am Wochenende des Porta hoch drei-Festivals, bei dem am 16. Juni der Berliner Kabarettist Kurt Krömer und am 18. Juni der deutsche Singer, Songwriter und Rapper Clueso auftreten, wird es einen solidarischen Abend geben: Die TTM und ihr Kooperationspartner Popp Concerts stellen die große Rundbogenbühne vor der Porta für einen Abend dem Verein „30 für Trier“ zur Verfügung, damit vor dieser spektakulären Kulisse die während Corona geborene Idee eines Unterstützungskonzerts für die von den Lockdowns hart getroffene Künstlerszene umgesetzt werden kann. „Für mich war die Porta immer ein Traumort für dieses Konzert“, so Chris Steil, Vereinsvorsitzender des 30 für Trier e.V., der zusätzlich zum bereits bekannten Line-Up auch eine Re-Union der 80er-Jahre-Band Lusthansa und rund 50 Musikerinnen und Musiker ankündigte, die im Rahmen des Konzerts auftreten werden. „Dass es nun tatsächlich zu diesem Auftritt kommt, ist das Ergebnis einer tollen Kooperation zwischen der Stadt Trier, der TTM, Popp Concerts und der freien Szene.“

Das Porta hoch drei-Festival selbst kann sich nach Aussage von Oliver Thomé, Geschäftsführer von Popp Concerts, über einen Vorverkauf freuen, der die Erwartungen übertrifft – auch deshalb, weil Cluesos letztes Konzert in Trier (als Vorgruppe zu dem damaligen Auftritt der Fantastischen Vier) bereits 18 Jahre zurückliegt und Kurt Krömer spätestens seit seinem Bestseller „Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst“ in aller Munde ist. Karten zu beiden Auftritten gibt es aktuell noch an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

"Wir feiern wieder"

Ähnlich erfreut über den Zuspruch zeigte sich auch Malte Kühn, Dramaturg am Theater Trier, der das Programm des diesjährigen Picknickkonzerts vorstellte – auch wenn es für dieses kostenlose Angebot naturgemäß keinen Vorverkauf gibt. Aber, so Kühn: „Dass Kunst und Kultur raus geht aus dem Theater, das ist für das Publikum wie auch für die Mitwirkenden des Theaters etwas ganz Besonderes.“ Das Picknickkonzert wird am Sonntag, 19. Juni, das Porta hoch drei-Wochenende beschließen – wie immer mit einem bunten Mix aus bekannten klassischen Kompositionen, Arien und Filmtiteln. Kühn kündigte unter anderem Stücke aus der West Side Story, My fair Lady und Filmmusik aus „E.T. – Der Außerirdische“ an. Im Unterschied zu 2021 entfallen beim diesjährigen Picknickkonzert die 0-Euro-Tickets, die zur Kontaktnachverfolgung und Zugangsbeschränkung im letzten Jahr gekauft werden mussten.

„Man kann diese beiden Wochenenden mit drei Worten zusammenfassen: Wir feiern wieder“, fasste TTM-Geschäftsführer Norbert Käthler zusammen. „Viele Menschen der zuständigen Ämter, der Feuerwehr und Polizei, der TTM, aber auch der beauftragten Firmen arbeiten seit Monaten mit Hochdruck an unbeschwerten Festtagen. Ihnen allen sowie unseren Sponsoren und Förderern gilt daher mein besonderer Dank.“

• Webseite der TTM zum Altstadtfest mit allen Programm-Infos
• Webseite der TTM zum Festival "Porta hoch drei" mit allen Programm-Infos