Sprungmarken
30.05.2023

„Die Brücke gehört Euch“

Feier- und Wanderspaß auf der Römerbrücke

Sieben Personen stehen mit Plakaten vor der Römerbrücke
TTM-Geschäftsführer Norbert Käthler, Kulturdezernent Markus Nöhl, Trier Wests Ortsvorsteher Marc Borkam, Angeliqua Nauheimer von der Agentur step by step, Michael Stumpf, Vertriebsleiter AHM Südwest bei der Bitburger Braugruppe, Jan Hoffmann, Projektleiter Brückenglück der TTM, Erich François, Gründer der Agentur step by step sowie des Moonwalkers (v. l.) präsentieren das Programm für das Doppelevent am 10. Juni. Foto: stepbystep

Samstage sind gemeinhin nicht dafür bekannt, zu den Brückentagen zu gehören. Doch am 10. Juni ist das anders: Dann wird die Römerbrücke von Samstag- bis Sonntagmittag für den Auto- und Radverkehr gesperrt und zur längsten Picknickmeile der Stadt, zur Genuss- und Musiküberbrückung am, über und mit dem Fluss. Doch damit nicht genug: Zugleich wird sie der Startpunkt für den Moonwalker, das Wanderevent für alle, die sich ihren Kindheitstraum erfüllen und in schönster Vollmondstimmung die Stadt und die Hügel um sie herum erlaufen möchten.

Erich François kann zufrieden sein: Nach zwei erfolgreichen Premieren in Luxemburg-Stadt und Vianden kann der Moonwalker in diesem Jahr auch in Trier stattfinden – als erster Stadt in Deutschland überhaupt. „Ein solches Großevent aufzusetzen, bedarf immer einer besonders intensiven Planung im Vorfeld. Aber es hat sich gelohnt“, schürt er die Vorfreude. „Wandern hat, vor allem bei der jungen Generation, in den letzten Jahren einen unglaublichen Hype erfahren. Wir haben abwechslungsreiche Streckenverläufe über zehn, 20 und 30 Kilometer festgesetzt, die je nach ausgesuchter Länge von der Mariensäule durch die Innenstadt, unter anderem durch den ältesten Weinkeller Deutschlands in den Vereinigten Hospitien, bis ins Tiergarten- und Kandelbachtal und auf den Petrisberg führen. Diese Wanderung hat wirklich ganz spezielle Highlights. Startpunkt ist immer die Römerbrücke, Ziel ist in der Kunstakademie, bei Suppe, Brot und Getränken.“

Die Römerbrücke erlebt am 10. Juni eine weitere Premiere – nicht nur als Überbrückung zwischen Start- und Zieleinlauf der Vollmondwanderer, sondern – als so genanntes Brückenglück – auch als unkomplizierter und offener Picknick- und Gute-Laune- Ort. Kulturdezernent Markus Nöhl erklärt das Konzept: „Zwölf Stunden lang geben wir den Fußgängerinnen und Fußgängern, Flaneuren sowie Vollmondliebhaberinnen und -liebhabern die Römerbrücke zurück. Statt Verkehrsknotenpunkt zu sein, wird die Römerbrücke einen Abend lang zum offenen Treff für alle. Ich bin mir sicher, dass dieses Konzept unserem Glück, in einer Stadt am Fluss zu wohnen, Ausdruck verleiht und die Bürgerinnen und Bürger begeistern kann.“

Die Idee des Brückenschlags zwischen dem Moonwalker und einem kostenlosen und offenen Abend auf der Römerbrücke entstand in Brainstorming-Gesprächen zwischen Erich François und der Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM). Die einende Idee: Ohne Tageslicht sieht, hört und fühlt man anders – das macht sowohl eine Wanderung als auch ein Picknick zu einer gänzlich neuen Erfahrung. Zugleich bietet die Kombination die Möglichkeit, gleich zwei Premieren zu verbinden, denn einen Picknickabend auf der Römerbrücke hat es bislang in dieser Form noch nicht gegeben. Mit zu der schnellen Umsetzung beigetragen hat der Beschluss des Stadtrats aus dem vergangenen Jahr, dass es wieder ein Römerbrückenfest geben soll. Wichtig war dann auch die Unterstützung des Ortsbeirats Trier-West/Pallien. Dank dieser Kooperation ergab sich die Möglichkeit, bereits 2023 ein Event auf der Römerbrücke zu veranstalten.

TTM-Geschäftsführer Norbert Käthler erläutert: „Wir stellen Bänke und Tische, eine Basis-Versorgung an ausgesuchten Wein-, Bier- und Essensständen sowie Toiletten. Die Menschen können ihre Picknickdecken und -körbe mitbringen, ihre Musikinstrumente, Tanzschuhe oder Gedichtbände und mit Freunden ihren Abend auf der Römerbrücke so gestalten, wie sie das möchten.“ Das Konzept sei bewusst offen gehalten. Es gebe eine Szenenfläche für spontane Auftritte, aber auch Unplugged-Darbietungen, zum Beispiel von der städtischen Karl-Berg Musikschule. So entscheiden die Besucherinnen und Besucher, wie ihr Abend auf der Römerbrücke aussehe. Zwanglos und unkompliziert, kostenlos und draußen, das stehe im Vordergrund.

Ein Konzept, das auch Erich François begeistert: „Mit der Römerbrücke haben wir natürlich einen idealen Ausgangspunkt für unserer Moonwalker“, schwärmt er. „Für jeden ist etwas dabei. Die Sportlichen gehen über die lange Distanz – doch die kürzeren Strecken sind auch für Anfänger oder Familien geeignet – zumal wir auf der Strecke besondere Unterhaltungsüberraschungen von DJs und Künstlern eingeplant haben. Das Motto: ,Re-invent hiking‘. Zielgruppe ist nicht nur der alteingesessene Wanderer, der schon immer mal nachts wandern wollte, sondern auch die junge Generation, für die Wandern bisher nur der langweilige Sonntagsausflug war.“ Doch auch Wanderunlustigen baut François eine goldene Brücke – schließlich dürfe jeder zum BrückenGlück kommen und zum Picknick übergehen, der nicht mitlaufen will. „Anfeuern lässt sich schließlich jeder gerne.“ Bevor die Römerbrücke am Sonntagvormittag ab 12 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben wird, findet zum Abschluss noch ein Outdoor- Yoga-Event mit Live-Musik statt.

Die Anmeldung für den Moonwalker ist online möglich www.moonwalker-hiking.com; hier finden Interessierte auch den Streckenverlauf. Für das „Brückenglück“ ist dagegen keine Anmeldung nötig.

Von Paula Kolz